Nach den anderen französischen Grossbanken plant auch die Crédit Agricole massive Stellenstreichungen. Insgesamt sollten 2350 Stellen wegfallen, davon 850 in Frankreich, bestätigzr die Bank am Mittwochabend. Zudem rutscht sie 2011 in die roten Zahlen.
Dies ist vor allem wegen Abschreibungen der Fall. Die Abschreibungen betrügen 2,5 Mrd. Euro, teilte das Institut mit.
Um ihre Kapitalausstattung zu schützen, will die Crédit Agricole in diesem Jahr keine Dividende zahlen. Die verschärften Eigenkapitalregeln nach dem Basel-III-Abkommen werde die Bank aus eigener Kraft erfüllen, erklärte Konzernchef Jean-Paul Chifflet.
Das Institut wird sich nach eigener Mitteilung aus 21 Staaten zurückziehen und allen 1750 Stellen im Investmentbanking streichen. Weitere 600 Jobs sollen im Bereich der Konsumentenkredite gestrichen werden. Die Aktie gab an der Pariser Börse um 6,7 Prozent nach.
„Back to the roots“
Die Bank will sich angesichts der Schuldenkrise mehr auf ihre Wurzeln zurückbesinnen. In der Investmentsparte sind derzeit rund 13’000 Mitarbeiter beschäftigt.
Wie die anderen französischen Geldinstitute war die Crédit Agricole durch die Schuldenkrise in Europa unter Druck geraten. Die französischen Banken halten besonders viele Staatsanleihen der Schuldenstaaten Griechenland und Italien.
Vor Crédit Agricole, die weltweit rund 160’000 Beschäftigte zählt, hatten auch BNP Paribas und Société Générale den Abbau hunderter Stellen angekündigt. Erst vor wenigen Tagen hatte die Ratingagentur Moody’s die Kreditwürdigkeit der drei grossen französischen Banken um jeweils einen Punkt herabgestuft.
Grossbanken haben weltweit mit einem massiven Stellenabbau auf die Schuldenkrise und strengere Auflagen der Behörden reagiert. Insgesamt hat die Branche deshalb weltweit etwa 125’000 Stellen gestrichen.