Die Serie schlechter Nachrichten aus der französischen Industrie reisst nicht ab: Der Telekomausrüster Alcatel-Lucent will 5000 Stellen streichen und schwenkt auf einen Sparkurs ein, um seine Kosten bis Ende kommenden Jahres um 1,25 Mrd. Euro zu senken.
„Diese Zeiten erfordern entschlossenes Handeln“, erklärte Konzernchef Ben Verwaayen am Donnerstag. Alcatel-Lucent will mit dem Stellenabbau seine Belegschaft von insgesamt 78’000 Beschäftigten um rund 6,4 Prozent reduzieren.
Das Unternehmen will sich zudem aus unrentablen Bereichen und Verträgen zurückziehen und mehr Geld aus seinen Patenten herausschlagen. Im zweiten Quartal rutschte Alcatel-Lucent mit 40 Mio. Euro ins Minus. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Konzern einen Verlust ausgewiesen.
Auch in der Schweiz präsent
Der Umsatz sank im abgelaufenen Quartal um 7,1 Prozent auf 3,5 Mrd. Euro. Beide Kennzahlen hatte der Konzern bereits in der vergangenen Woche veröffentlicht und zugleich davor gewarnt, dass es sein Gewinnziel in diesem Jahr nicht erreichen wird. In der Schweiz ist Alcatel-Lucent an rund zehn Standorten präsent.
Erst kürzlich hatte in Frankreich PSA Peugeot Citroën den Abbau von 8000 Stellen angekündigt. Der Autohersteller hatte die Regierung zudem aufgefordert, die Lohnnebenkosten zu senken, um der heimischen Industrie zu mehr Wettbewerbsfähigkeit zu verhelfen.