Französische Untersuchungsrichter haben ihre Ermittlungen zu Schwarzgeld-Konten der Schweizer Tochter der Grossbank HSBC abgeschlossen. Die Ermittlungen etwa zur Rolle des in London ansässigen Mutterhauses dauerten aber noch an, hiess es am Montag aus Justizkreisen in Paris.
In Frankreich läuft seit November ein Ermittlungsverfahren wegen Geldwäscherei im Zusammenhang mit Steuerhinterziehung und illegaler Kundenanwerbung gegen die Schweizer HSBC Private Bank. Über deren Geschäftspraktiken war zuletzt im Zuge der sogenannten «Swissleaks»-Enthüllungen ausführlich berichtet worden.
Ein internationales Recherche-Netz hatte vor einer Woche Schwarzgeld-Konten und Geschäfte mit Waffenhändlern und Schmugglern bei der Schweizer HSBC öffentlich gemacht. Laut den als «Swissleaks» bekannten Enthüllungen half die Bank weltweit zehntausenden Kunden, darunter bekannten Diktatoren und Kriminellen, Milliarden vor den Steuerbehörden zu verstecken.
Die Enthüllungen gehen auf den früheren HSBC-Angestellten Hervé Falciani zurück, der 2009 umfangreiche Kundendaten der Schweizer Tochter gestohlen und den französischen Steuerbehörden übergeben hatte.
Frankreich gab die Daten an andere Staaten weiter, wo auch Ermittlungen eingeleitet wurden. Die Pariser Untersuchungsrichter Guillaume Daieff und Charlotte Bilger schlossen ihre Ermittlungen zur HSBC Private Bank nun vergangenen Donnerstag ab.
Wenn die gesamten Ermittlungen abgeschlossen sind, gehen die Akten zunächst zur Staatsanwaltschaft, die eine Einschätzung abgeben muss. Dann entscheiden die Untersuchungsrichter, ob der HSBC Private Bank in Frankreich der Prozess gemacht wird oder nicht.