Französischer Geschäftsmann will im Tessin Burka-Busse übernehmen

Der französische Geschäftsmann Rachid Nekkaz würde für im Tessin gebüsste verschleierte Frauen das allfällige Bussgeld übernehmen. Er unterhält bereits einen Millionen-Fonds für betroffene Frauen in Frankreich und Belgien. Beide Länder kennen ein Burka-Verbot.

Rachid Nekkaz im belgischen Brüssel (Archiv) (Bild: sda)

Der französische Geschäftsmann Rachid Nekkaz würde für im Tessin gebüsste verschleierte Frauen das allfällige Bussgeld übernehmen. Er unterhält bereits einen Millionen-Fonds für betroffene Frauen in Frankreich und Belgien. Beide Länder kennen ein Burka-Verbot.

Den Fonds, den er 2010 mit einer Million Euro äufnete, diene der Verteidigung der Freiheit und der religiösen Neutralität des Staates, teilte Nekkaz weiter mit. Bislang habe er 682 Bussen in der Höhe von 123’000 Euro beglichen.

Er bezeichnet sich als Menschenrechtsaktivist und Gegner von Verschleierungen. Nekkaz setzt jedoch die persönliche Freiheit über alles. Indem er öffentlich die Bussen der Frauen bezahle, die auf den Strassen ihren Niqab tragen, will er «Regierungen und Parlamente lächerlich machen», welche fundamentale Freiheiten nicht respektierten, schreibt er weiter.

Nun nimmt er die Tessiner ins Visier, die am vergangenen Wochenende einer entsprechenden Initiative zugestimmt haben. Diese verbietet das Tragen von Gesichtsschleiern. Allerdings dürfte das Verhüllungsverbot frühestens in zwei Jahren in Kraft treten, da die eidgenössischen Räte beurteilen müssen, ob das Verbot, wie es nun in der Kantonsverfassung verankert ist, mit der Bundesverfassung vereinbar ist. Danach muss das Tessiner Parlament das Anwendungsgesetz verabschieden.

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