Hmm, hat sich das ZDF gedacht: Wie mache ich so ziemlich alles falsch, wenn ich einen Werbespot für die Fussball Europameisterschaft der Frauen drehe? Ziel fast erreicht.
Es muss ein langes Brainstorming gewesen sein auf der Werbeabteilung des ZDF. Es dürfte so lange gedauert haben, bis allen wohl wirklich sturm war im Kopf.
War aber auch eine schwierige Aufgabe: Ein wiederverwendbares Werbefilmchen für die Direktübertragungen der Fussball-Europameisterschaften der Frauen.
Hmm, dachten sich die Verantwortlichen, wie bekommen wir da jetzt etwas richtig Freches hin, das geschickt mit den Erwartungen unserer Zuschauer und nicht zuletzt natürlich Zuschauerinnen spielt? Etwas, das witzig Klischees aufnimmt und sozusagen konterkariert?
Und als sie das alles gedacht hatten, genehmigten sie sich ein Bierchen oder auch zwei – und überliessen die Arbeit jenem Kollegen, der zu spät aus dem Büro kam, weil er sich heimlich auf dem PC die neueste Staffel der 60er-Jahre-Serie Mad Men angeguckt hatte.
Herausgekommen sind zwanzig Sekunden, die Sie hier sehen. Eine unglaublich saubere Fussballerin jongliert einen unglaublich dreckigen Ball in eine Waschküche, kickt die Kugel in die Waschmaschine, stellt das wohl vor allem in Bayern verbreitete Leder-Programm ein und setzt sich dann adrett auf die Maschine.
Die «Süddeutsche» hat online korrekterweise die Frage gestellt: «Warum ist der Ball so dreckig, die Fußballspielerin aber makellos sauber?»
Ich frage mich: Wieso sitzt die handelsübliche ZDF-Fussballerin während des Waschprogramms auf der Maschine? Könnte sie nicht, sagen wir mal, auch noch den Boden wischen? Oder hat sie das schon vorher getan? Gut, dann gäbe es aber sicher noch was in der Küche zu tun.
Ganz klar: Da wurde eine Chance vertan.
Und hier noch ein wunderbarer Tweet zum Thema:
Grad gefunden, die @ZDF-Werbung für die Frauen-Fußball-EM von 1962 http://t.co/XYdIDqwzgR Link via @charliebeckett
— Klaus Raab (@klaus_raab) July 9, 2013