Mit dem Super-G der Frauen steht heute Dienstag ab 11.00 Uhr die erste von elf Entscheidungen der WM in Schladming auf dem Programm. Für Swiss-Ski wäre ein guter Start von grosser Bedeutung.
Der Auftakt zu einem Titelkampf hat in der Vergangenheit schon oft die Weichen gestellt, in positiver wie auch negativer Hinsicht. Stellt man auf den bisherigen Verlauf der Saison ab, dürften sich in Schladming nicht sehr viele Chancen auf eine Schweizer Medaille bieten. Im Super-G der Frauen – eine von nur drei Disziplinen, in denen Swiss-Ski im aktuellen Winter auf dem Podest vertreten war – scheint aber ein Erfolg möglich. Fabienne Suter, Lara Gut, Dominique Gisin und Fränzi Aufdenblatten bilden das Schweizer Quartett.
Ein kleines Plus besitzen die vier Schweizerinnen schon vor dem Start. Kurssetzer wird ihr Speed-Coach Daniele Petrini sein, der als einziger Schweizer Trainer an diesen Titelkämpfen einen Lauf setzen darf. Die Möglichkeiten des Kurssetzers sind in Schladming allerdings eingeschränkt. Vieles ist vom Gelände her schon gegeben. Einzig im oberen und im unteren Abschnitt kann Petrini versuchen, den Stärken seiner Fahrerinnen entsprechend zu setzen. Das heisst: technisch möglichst anspruchsvoll, was alle vier Schweizer Starterinnen bevorzugen.
Die WM-Strecke ist allerdings auch mit einigen Flachstücken durchsetzt, was den Schweizerinnen genau so wenig in die Karten spielt wie das momentane Wetter. Gestern Montag feierte der Winter ein heftiges Comeback; zunächst fiel Schnee, später Schneeregen. So hart wie erhofft wird die Unterlage wohl nicht. Zuletzt im dreitägigen Trainingscamp in Tarvisio konnten sich die Schweizerinnen auf die garstigen Verhältnisse einstimmen.
1987 in Crans-Montana wurde der Super-G erstmals im Rahmen von Weltmeisterschaften ausgetragen. Er endete mit einer rauschenden Schweizer Premiere. Gold ging an Maria Walliser, Silber an Michela Figini. Seither aber harzt es in dieser Sparte. Für Swiss-Ski kam bis heute lediglich eine einzige Medaille hinzu, und die liegt inzwischen auch schon 17 Jahre zurück. 1996 in der Sierra Nevada holte sich Heidi Zurbriggen Silber. 2011 in Garmisch war Lara Gut nahe dran. Sie wurde Vierte, wie auch wenige Tage später in der Abfahrt.
Der Super-G der Frauen war zuletzt an den Grossanlässen in der Hand der Österreicherinnen. Elisabeth Görgl gewann 2011 in Garmisch WM-Gold, in der Saison zuvor war Andrea Fischbacher Olympiasiegerin geworden. Die Favoritenrolle schlechthin gehört gewiss Lindsey Vonn. Die Amerikanerin visiert nach 2009 ihr zweites WM-Gold im Super-G an.