Rund drei Dutzend Frauen haben in Saudi-Arabien für die Freilassung ihrer zum Teil schon seit Jahren inhaftierten Ehemänner demonstriert. Die 38 Frauen und 10 Kinder wurden am Montag in Buraida nördlich von Riad von Polizisten eingekesselt.
Sie hatten vor einem Einkaufszentrum Transparente entrollt. Rim al-Makbil, eine der Organisatorinnen der Aktion, sagte der Nachrichtenagentur dpa am Telefon: „Wir fordern die Freilassung aller politischen Gefangenen und den Rücktritt des Innenministers, Prinz Mohammed bin Naif.“
Sie erklärte, ihr Ehemann sitze seit fast zehn Jahren ohne Gerichtsurteil im Gefängnis. Das Innenministerium habe verhindert, dass er bis zu seinem Prozess aus gesundheitlichen Gründen in Freiheit leben kann. „Er ist in Haft gefoltert worden, mit Elektroschocks, Schlägen und Schlafentzug“, fügte sie hinzu.
Buraida gehört zu den konservativsten Städten Saudi-Arabiens. Aus Buraida hatten sich einst viele Männer für den Heiligen Krieg in Afghanistan, Tschetschenien und anderen islamischen Ländern gemeldet.
Auch saudische Menschenrechtler, die nicht mit den Dschihadisten sympathisieren, setzen sich für die Gefangenen von Buraida ein, weil viele von ihnen über Jahre ohne Anklage festgehalten werden.