Das Schweizer Filmmagazin «Frame» hat für seine vierte Ausgabe Mitglieder der Schweizer Filmakademie nach ihrem liebsten einheimischen Film gefragt. Grosser Gewinner der Umfrage ist Fredi M. Murers Drama «Höhenfeuer» aus dem Jahr 1985.
Über 200 Mitglieder der Schweizer Filmakademie – darunter Regisseure wie Michael Steiner oder Sabine Boss – gaben ihre Stimme ab, wie das von «NZZ am Sonntag» und dem Zurich Film Festival gemeinsam herausgegebene Magazin am Sonntag schreibt.
«Höhenfeuer», ein Drama über eine verbotene Liebe zwischen zwei Geschwistern auf einer Alp, erhielt bei der Umfrage fast doppelt so viele Punkte wie der zweitplatzierte Film «Les petites fugues» (1979) von Yves Yersin.
Im Interview mit dem Magazin freut sich der 74-jährige Regisseur Fredi M. Murer über seinen Erfolg – und nutzt die Gunst der Stunde, um einmal mehr die Filmförderkultur in der Schweiz zu kritisieren. Heute werde zu sehr auf «Drehbuchkonventionen» gesetzt, statt dass erfahrenen Regisseuren Vertrauen geschenkt werde. Deshalb wolle er auch keine Filme mehr drehen. Derzeit läuft Murers vorerst letztes Werk «Liebe & Zufall» im Kino.
Neun der zehn beliebtesten Titel der «Frame»-Liste werden zum sogenannten Neuen Schweizer Film, dem Autorenkino der 1968er Jahre, gerechnet. Darunter findet sich etwa Alain Tanners «Le Salamandre» (1971), das Oscar-prämierte Drama «Reise der Hoffnung» von Xavier Koller (1990) oder «Die Schweizermacher» (1979) von Rolf Lyssy. Einzige Frau der Top-Ten-Liste ist Ursula Meier mit ihrem Erfolgsstreifen «Home» (2008).