Im September 2014 feiert «freestyle.ch» auf der Zürcher Landiwiese sein 20-jähriges Jubiläum. Nun entscheiden die Organisatoren, das grösste Freestyle-Festival Europas dieses Jahr nicht durchzuführen.
Grund für die Absage des mit über 30’000 Zuschauern bedeutenden Grossanlasses ist das Fehlen von Sponsorengeldern. «Wir haben zwar mit mehreren Firmen aussichtsreiche Gespräche geführt, diese Verhandlungen sind aber alle gescheitert», sagte freestyle.ch-Inhaber Peter Hürlimann gegenüber «20 Minuten». Nachdem Hyundai und Zurich ihre Verträge als Hauptsponsoren im letzten Jahr nicht mehr verlängert hatten, mussten sich die Organisatoren auf die Suche nach potenten Nachfolgern begeben. Zwar seien viele Unternehmen bereit gewesen, als Co-Sponsor aufzutreten, ein neuer Hauptsponsor konnte jedoch nicht gefunden werden, so Hürlimann.
Das Aus von «freestyle.ch» ist für Szenekenner dennoch nicht ganz überraschend. Obwohl im letzten Jahr 34’000 Zuschauer auf die Zürcher Landiwiese strömten, decken die Zuschauereinnahmen nur einen Viertel der Ausgaben. Das Budget des Grossanlasses, bei dem sich Gründungsvater Erwin Flury vor zwei Jahren aus der Organisation zurückgezogen hatte, belief sich auf 3 bis 3,5 Millionen Franken. Die sechsstelligen Verluste aus den letzten Jahren hatte Hürlimann mit seiner Firma «Cinerent», der grösste Kino-Openair-Veranstalter der Schweiz, aus der eigenen Tasche bezahlt. Das Minus im Jahr 2014 betrug laut «20 Minuten» 400’000 Franken.
Für die Freestyle-Sportarten ist der Rückzug des Veranstalters ein herber Verlust. Das «freestyle.ch» diente jahrelang als grösste Bühne für den europäischen Trendsport. So hatte beispielsweise Snowboard-Olympiasieger Iouri Podladtchikov beim Zürcher Gross-Event seine ersten Schritte auf der grossen Freestyle-Bühne gemacht.
Bereits im Jahr 2006 stand die Organisation vor dem finanziellen Abgrund, nun verschwindet «freestyle.ch» wohl ganz von der Bildfläche. Die Chancen, dass der Anlass 2016 wieder durchgeführt wird, schätzt Hürlimann auf 50 Prozent. Insider sprechen jedoch davon, dass der Event nach der Absage 2015 gestorben sei.