Indonesiens Oberstes Gericht hat am Dienstag den letzten Einspruch eines Franzosen gegen seine Todesstrafe wegen Drogenhandels abgelehnt. Serge Atlaoui könnte bereits in den nächsten Wochen von einem Erschiessungskommando exekutiert werden.
Es wäre die erste Hinrichtung eines Franzosen seit knapp vier Jahrzehnten. Indonesiens Präsident Joko Widodo hatte Atlaouis Gnadengesuch ebenso wie das zweier Australier sowie anderer Ausländer bereits zuvor abgelehnt.
Der heute 51-jährige vierfache Vater aus dem nordostfranzösischen Metz war vor zehn Jahren in einem illegalen Labor zur Herstellung von Ecstasy unweit der indonesischen Hauptstadt Jakarta festgenommen und zwei Jahre später zum Tod verurteilt worden. Der gelernte Schweisser weist die Vorwürfe zurück, er behauptet, er habe als Schwarzarbeiter in einer – wie er dachte – Acrylfabrik angeheuert.
Sein Versuch, die Todesstrafe anzufechten, scheiterte nun endgültig vor dem Obersten Gericht, wie ein Sprecher der Nachrichtenagentur AFP mitteilte.
Vergeblich hatte Paris die indonesische Regierung in der vergangenen Woche gewarnt, dass die Hinrichtung eines Franzosen «Konsequenzen» für die bilateralen Beziehungen haben werde. Aussenminister Laurent Fabius bekräftigte am Dienstag in Paris die Warnung. Frankreich hoffe weiterhin auf eine «Geste der Gnade», sagte er weiter.
Fabius erinnerte daran, dass der ursprüngliche Prozess gegen Atlaoui unter «extrem fragwürdigen Bedingungen» stattgefunden habe. Atlaouis Angehörige appellierten an Präsident François Hollande und die Europäische Union, alles in ihrer Macht Stehende zur Rettung des 51-Jährigen zu unternehmen.