Freigelassene Greenpeace-Aktivisten dürfen Russland nicht verlassen

Die 26 in Russland auf Kaution freigelassenen ausländischen Greenpeace-Aktivisten dürfen gemäss der Umweltschutzorganisation nicht ausreisen. Die Aktivisten müssen somit laut Greenpeace Weihnachten und womöglich noch eine längere Zeit danach in Russland verbringen.

Weihnachten in St. Petersburg? Aktivist Marco Weber (Bild: sda)

Die 26 in Russland auf Kaution freigelassenen ausländischen Greenpeace-Aktivisten dürfen gemäss der Umweltschutzorganisation nicht ausreisen. Die Aktivisten müssen somit laut Greenpeace Weihnachten und womöglich noch eine längere Zeit danach in Russland verbringen.

Sie seien «nicht frei, das Land zu verlassen», teilten die russischen Justizbehörden der dänischen Aktivistin Anne Mie Jensen mit, wie Greenpeace am Freitag in St. Petersburg bekanntgab. Unter den 26 ausländischen Aktivisten befindet sich auch der Schweizer Marco Weber.

Insgesamt 30 Aktivisten, darunter vier Russen, waren am 19. September festgenommen worden, als sie versuchten, aus Protest gegen Ölbohrungen mit ihrem Schiff «Artic Sunrise» in der Barentssee eine Bohrplattform des Energiekonzerns Gazprom zu erklimmen.

Sie sassen zunächst in der nördlichen Hafenstadt Murmansk im Gefängnis und wurden später nach St. Petersburg verlegt. Ende November verfügte die russische Justiz die Freilassung auch des letzten Greenpeace-Aktivisten auf Kaution.

Seit rund drei Wochen auf freiem Fuss

Die Festnahme der Aktivisten hatte international scharfe Proteste hervorgerufen. Am 22. November verurteilte der Internationale Seegerichtshof in Hamburg Russland dazu, die «Arctic Sunrise» und ihre Besatzung gegen Zahlung einer Kaution freizugeben. In den folgenden Tagen kamen alle Aktivisten gegen Zahlung einer Kaution von je rund 55’000 Franken auf freien Fuss.

Nach russischer Gesetzgebung besteht die Möglichkeit, den Aktivisten eine Residenzpflicht in St. Petersburg aufzuerlegen. Sie sollen wegen «Rowdytums» angeklagt werden, worauf bis zu sieben Jahre Haft stehen.

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