«Freude an der Geschichte»: Eduardo Mendoza erhält Cervantes-Preis

Der spanische Romancier Eduardo Mendoza erhält den diesjährigen Cervantes-Literaturpreis, die wichtigste literarische Auszeichnung in der spanischsprachigen Welt. Der Premio Cervantes ist mit 125’000 Euro dotiert.

Eduardo Mendoza erhält den Premio Cervantes 2016, die renommierteste Literaturauszeichnung der spanischsprachigen Welt. (Archivbild) (Bild: sda)

Der spanische Romancier Eduardo Mendoza erhält den diesjährigen Cervantes-Literaturpreis, die wichtigste literarische Auszeichnung in der spanischsprachigen Welt. Der Premio Cervantes ist mit 125’000 Euro dotiert.

Der Preis wird dem 73-Jährigen, der auch viele Leser deutscher Sprache hat, offiziell am 23. April bei einer feierlichen Zeremonie überreicht.

Der aus Barcelona stammende Mendoza habe mit seinem 1975 erschienenen Debütroman «La verdad sobre el caso Savolta» (Die Wahrheit über den Fall Savolta) eine neue Phase der spanischen Erzählliteratur eingeleitet, die den Lesern die Freude und das Interesse an der Geschichte zurückgegeben habe, hiess es zur Begründung.

In dem in Barcelona spielenden Thriller geht es um die Kriegswaffenfabrik Savolta, aber auch um Anarchisten, Polizeispitzel und ein Netz von Gewalt. Seinen grössten Erfolg hatte Mendoza mit dem Werk «Die Stadt der Wunder» von 1986, in dem er das Barcelona von Anfang des 20. Jahrhunderts porträtiert.

Schon viele renommierte Preise

Der Katalane zählt zu den renommiertesten Literaten des Landes. Seine Romane sind in mehrere Sprachen übersetzt worden, viele auch ins Deutsche – so zuletzt unter anderem der Polit- und Historienroman «Katzenkrieg» (2012) und das unterhaltsame Werk «Der Walfisch» (2015) über einen lateinamerikanischen Bischof in Barcelona. Im vergangenen Jahr hatte Mendoza den Franz-Kafka-Literaturpreis erhalten, 2010 wurde ihm der renommierte «Premio Planeta» verliehen.

Die nach Miguel de Cervantes, dem Autor des «Don Quijote», benannte Auszeichnung wird seit 1976 alljährlich vom spanischen Kultur-Ministerium verliehen. Mit ihrer Entscheidung hielt sich die Jury erneut an die ungeschriebene Regel, wonach der Preis abwechselnd spanischen und lateinamerikanischen Autoren zugesprochen wird.

Frühere Preisträger waren etwa der Peruaner Mario Vargas Llosa (1994) und der Spanier Juan Marsé (2008). Im vergangenen Jahr hatte der mexikanische Autor Fernando del Paso gewonnen.

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