Im Rahmen des Jubiläums 100 Jahre Dada in Zürich zeigt das Literaturmuseum Strauhof die Ausstellung «Friedrich Glauser – Ce n’est pas très beau». Mit diesem Satz hat der Schweizer Schriftsteller 1937, ein Jahr vor dem Tod seinen Lebensbericht beendet.
«Ce n’est pas très beau» ist der letzte Satz im brieflichen Lebensbericht, den Friedrich Glauser (1896-1938) seinem Freund, dem politisch und literarisch beschlagenen Journalisten Josef Halperin (1891-1963) geschrieben hat. «Daten wollen Sie? Also: 1896 geboren in Wien von österreichischer Mutter und Schweizer Vater. Grossvater väterlicherseits Goldgräber in Kalifornien (sans blague), mütterlicherseits Hofrat (schöne Mischung, wie?)», schrieb Glauser.
Der Strauhof rückt Glauser in den Fokus des Dada-Jubiläums, war er doch der einzige Schweizer Schriftsteller, der bei der Gründung der Künstlerbewegung in Zürich hautnah mit dabei war. Im Fokus der Ausstellung steht nicht nur sein Buch «Dada» – das war in seinem Gesamtwerk eher marginal – sondern auch Bücher wie «Der Chinese», «Wachtmeister Studer» oder «Matto regiert», Kriminalromane von seltener sprachlich-atmosphärischer Qualität.
Sein Werk ist eng mit seinem Leben verzahnt. Er hat über Dada, Morphium, Psychiatrie und Fremdenlegion geschrieben, über seine Stationen, die der Strauhof nun mit zahlreichen Dokumenten aus dem Schweizerischen Literaturarchiv, dem Stadtarchiv Zürich und der Privatsammlung von Bernhard Echte nachzeichnet. Zu sehen sind auch Illustrationen, die Hannes Binder zu Glausers Werk gezeichnet hat, zudem Auszüge aus Filmen und Aufführungen.
Im Zentrum der Ausstellung, die bis 1. Mai dauert, steht allerdings Glausers Sprache, die anhand von zahlreichen Zitaten greifbar wird.