Der von manchen Kritikern ins Doping-Zwielicht gerückte Radprofi Chris Froome veröffentlicht ein weiteres Mal in diesem Jahr seine Leistungsdaten.
Auf der Website des Londoner Human Performance Lab, wo sich der 30-jährige Brite am 17. August umfangreichen Tests unterzogen hatte, sind die Daten des zweifachen Tour-de-France-Siegers zu sehen.
«Die Zahlen machen eines klar und da habe ich keine Erinnerung gebraucht. Die natürlichen Fähigkeiten sind nur ein Teil des Puzzles von dem, was es braucht, um ein Rennen wie die Tour zu gewinnen. Ich war immer stolz auf meine Arbeitsethik, Hingabe und Beharrlichkeit, aber ohne die Unterstützung des Teams Sky und des Teams GB wäre ich nicht dort, wo ich heute stehe», erklärte Froome, der in wenigen Tagen erstmals Vater wird, auf seiner Website. Der Glauben des Teams Sky an seine Fähigkeiten, das strukturierte Coaching und das Augenmerk für Details hätten ihm die Plattform geboten, das Potenzial zu maximieren, sagte Froome.
Froomes Sauerstoff-Kapazität (VO2), ein Schlüssel für den Erfolg bei Ausdauerleistungssportlern, betrug bei der vergangenen Tour de France 88,2 bei einem Körpergewicht von 67 Kilogramm. Der 1,86 Meter grosse Athlet kann durchschnittlich 6,2 Watt pro Kilogramm Körpergewicht treten. Nur ein Profi hatte einen grösseren VO2-Wert: Der dreifache Toursieger Greg LeMond (1986, 1989, 1990).
Froome, wegen seiner Antritte in den Steigungen gefürchtet und verleumdet, hatte immer postuliert «100 prozentig clean» zu sein. Die neuesten Auswertungen sind für ihn der Beweis dafür. «Aber ich bin Realist und weiss, dass diese Ergebnisse nicht jeden überzeugen werden. Die Betrügereien in der Vergangenheit werfen immer noch einen Schatten, aber ich hoffe, dass mehr Transparenz wie diese als kleiner Schritt mithelfen, wieder Vertrauen aufzubauen», betonte Froome. Die vorletzten entsprechenden Daten hatte Froome während der Tour de France veröffentlicht.