Frühes WM-Out der Bosnier

Bosnien-Herzegowina hat bei seinem WM-Debüt schon vor dem letzten Gruppenspiel keine Chance mehr auf das Weiterkommen. Das Team von Safet Susic verliert gegen Nigeria 0:1.

Odemwingie (r.) traf für Nigeria. (Bild: SI)

Bosnien-Herzegowina hat bei seinem WM-Debüt schon vor dem letzten Gruppenspiel keine Chance mehr auf das Weiterkommen. Das Team von Safet Susic verliert gegen Nigeria 0:1.

Peter Odemwingie bescherte Nigeria mit seinem Tor in der 29. Minute den ersten WM-Sieg seit der Endrunde 1998 in Frankreich. Der Stürmer von Stoke City bezwang aus kurzer Distanz seinen Klubkollegen Asmir Begovic. Der in Usbekistan geborene Odemwingie, der bei Trainer Stephen Keshi in der Vergangenheit nicht immer erste Wahl gewesen war, wurde mit seinen knapp 33 Jahren zum ältesten WM-Torschützen seines Landes.

Die Vorarbeit zum Treffer hatte der starke Emmanuel Emenike geleistet. Das Kraftpaket von Fenerbahce Istanbul hatte sich auf dem rechten Flügel energisch gegen Leverkusens Emir Spahic durchgesetzt und den Ball mustergültig zurückgelegt. Die Bosnier reklamierten hinterher ein Foul an ihrem Captain, auf die Beschwerden wollte aber das neuseeländische Schiedsrichter-Gespann nicht eingehen.

Tor zu unrecht aberkannt

Bosnien-Herzegowina hatte sich bereits acht Minuten davor bei den Unparteiischen beklagt – in diesem Fall absolut zu Recht. Nachdem Edin Dzeko den Ball im Netz versenkt hatte, wurde er fälschlicherweise zurückgepfiffen. Es war kein Offside gewesen, wie die TV-Bilder bewiesen. Dzeko von Manchester City sollte in diesem Match ohne Fortune bleiben. Bei seiner letzten Top-Chance in der 93. Minute wurde sein etwas zu unplatzierter Schuss vom tadellosen Keeper Vincent Enyeama an den einen Pfosten gelenkt.

Das Glück war den Bosniern in Cuiaba nicht hold, sie mussten sich jedoch auch den Vorwurf gefallen lassen, im Angriff nicht zwingend genug gewesen zu sein. Die Schützlinge von Safet Susic wirkten oft behäbig und kraftlos, weshalb auch Zweifel aufkamen an ihrer physischen Verfassung. Zvjezdan Misimovic meinte nach der Partie: «Es war recht schwül. Schade. Diese Gruppe wäre für uns machbar gewesen. Wir haben bei unserem WM-Debüt Lehrgeld bezahlt.» Izet Hajrovic und Senad Lulic, die Spieler mit Schweizer Bezug, waren nach rund einer Stunde ausgewechselt worden. Hajrovic war derjenige von beiden, der noch die etwas besseren Szenen gehabt hatte. In der 23. Minute hatte er Enyeama mit einem Flachschuss geprüft.

Nigeria verdiente sich den Sieg durch eine deutliche Steigerung gegenüber der Nullnummer gegen den Iran. Gegen Bosnien-Herzegowina waren die Afrikaner konsequenter in ihren Abschlüssen. Ihnen genügt nun gegen das bereits für die K.o.-Runde qualifizierte Argentinien ein Unentschieden, um die Achtelfinal-Teilnahme perfekt zu machen. Möglicherweise reicht auch eine Niederlage – dann nämlich, wenn der Iran gegen Bosnien-Herzegowina nicht gewinnt.

Telegramm:

Nigeria – Bosnien-Herzegowina 1:0 (1:0)

Arena Pantanal, Cuiaba. – 40’499 Zuschauer. – SR O’Leary (Neus). – Tor: 29. Odemwingie 1:0.

Nigeria: Enyeama; Ambrose, Yobo, Oshaniwa, Omeruo; Onazi, Mikel; Musa (65. Ameobi), Odemwingie, Babatunde (75. Uzoenyi); Emenike.

Bosnien-Herzegowina: Begovic; Mujdza, Sunjic, Spahic, Medunjanin (64. Susic); Pjanic, Besic; Izet Hajrovic (57. Ibisevic), Misimovic, Lulic (58. Salihovic); Dzeko.

Bemerkungen: Nigeria ohne Oboabona (nicht im Aufgebot). 21. Tor von Dzeko wegen angeblichem Offside annulliert. 93. Enyeama lenkt Schuss von Dzeko an den einen Pfosten. – Verwarnungen: 6. Medunjanin (Foul). 81. Mikel (Foul).

Rangliste: 1. Argentinien 2/6 (3:1). 2. Nigeria 2/4 (1:0). 3. Iran 2/1 (0:1). 4. Bosnien-Herzegowina 2/0 (1:3).

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