Kaum sind im Flachland die letzten Schneeflecken weggeschmolzen, hält bereits der Frühling Einzug. Am Freitag war es im Wallis und im Tessin über 20 Grad warm, und selbst Zürich verzeichnete 18 Grad. Weniger gemütlich ist es in den Bergen: Die Lawinengefahr ist nach wie vor gross.
Der sonnige Freitag hat vor allem den südlicheren Gefilden frühlingshafte Temperaturen beschert. Am wärmsten war es in Stabio TI mit 21,6 Grad. Auch in Sitten VS wurde die 20-Grad-Marke geknackt – laut Mitteilung von MeteoNews zum ersten Mal seit dem 12. Oktober 2011.
Zum draussen sitzen luden die Temperaturen unter anderem auch in Zürich ein. Mit 18 Grad herrschte dort eher T-Shirt- als Wintermantelwetter. In Basel, Luzern und Freiburg hat der Wetterdienst 17 Grad gemessen.
Obwohl das sonnige Wetter auch für Wintersportler Genuss verspricht, bleibt die Lage in den Bergen aufgrund der Lawinengefahr prekär. So muss die Strasse Realp-Hospental UR am (heutigen) Freitag ab 19 Uhr gesperrt werden. Zudem wird die Zugstrecke Realp-Andermatt gemäss Mitteilung der Matterhorn Gotthard Bahn ab 19 Uhr gesperrt. Dasselbe gilt für den Autoverlad an der Furka.
Gefährliche Gleitschneelawinen
Auch für den Samstag gibt es noch keine Entwarnung. Wie aus dem Lawinenbulletin des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung hervorgeht, steigt im Laufe des Tages in allen Gebieten die Gefahr für Nass- und Gleitschneelawinen an.
Dies vor allem wegen der Sonneneinstrahlung. Erhebliche Lawinengefahr – Stufe 3 – gilt für den Alpennordhang, das Wallis (ohne Saas Fee und südliches Simplon-Gebiet), Nord- und Mittelbünden sowie für das Unterengadin.
Besonders gefährdet für spontane Lawinenabgänge sind steile Ost-, Süd- und Westhänge unter 2600 Metern über Meer und steile Nordhänge unterhalb von etwa 1800 Metern.
Die Lawinen können laut WSL mittlere Ausmasse erreichen und exponierte Teile von Strassen und Schienen gefährden. Kleiner ist die Gefahr für trockene Lawinen. In den meisten Gebieten gilt sie als mässig (Stufe 2) oder gar gering (Stufe 1).
Am Sonntag soll es wieder kälter werden und teilweise schneien. Damit nimmt auch die Gefahr von Nassschneelawinen wieder ab. Das Forschungsinstitut warnt jedoch, dass vereinzelte Gleitschneelawinen weiterhin jederzeit abgehen können.