Die Spitze des Kantonsspitals Baselland ist am Freitag Spekulationen entgegen getreten, dass der Standort Bruderholz des Spitals geschwächt werden solle. Vielmehr stellte sie Betriebskonzepte für die Bereiche Rehabilitation und Akutgeriatrie sowie Neubaupläne für die Frauenklinik vor.
Das Kantonsspital Baselland (KSBL) musste in den vergangenen Wochen viel Kritik einstecken für die Kündigungswelle am Bruderholzspital. Fünf leitende Ärzte kehren der Orthopädischen Abteilung den Rücken, den Abgang des Knowhows könne das Spital nicht kompensieren, es drohe das Ende der Orthopädie am Standort Bruderholz, berichteten die Medien.
Detailliertere Informationen vom Medienanlass finden Sie in einem sda-Artikel unter diesem Link.
Nun wehrt sich die Spitze des KSBL: Das Interesse an diesen Stellen sei gross, sagte KSBL-CEO Heinz Schneider vor den Medien. Er sei zuversichtlich, bald neue Namen nennen zu können. Das Bruderholzspital solle nicht geschwächt, sondern ausgebaut werden, sagten zudem Schneider und Verwaltungsratspräsident Dieter Völlmin.
Investitionen von 40 bis 50 Millionen geplant
Konkret geht es um die Bereiche Rehabilitation und Akutgeriatrie, die ein neues Betriebskonzept erhalten. Zudem stellten sie die Neubaupläne für die Frauenklinik vor. Zur Umsetzung der beiden neuen Betriebskonzepte seien insgesamt Investitionen von 40 bis 50 Millionen Franken geplant, wobei der Neubau der Frauenklinik auf dem Bruderholz möglichst im Frühling 2014 starten soll.
Sowohl Rehabilitation, Altersmedizin als auch die Frauenklinik sollen vom Standort Bruderholz aus mit einem Chefarzt geführt werden, heisst es in einer Medienmitteilung dazu (siehe Rückseite des Artikels).
Kommunikation war «alles andere als optimal»
Ende 2014 geschlossen werden soll dagegen die vier Betten umfassende Geburtshilfe-Abteilung in Laufen; der Entscheid soll allerdings dem Kanton vorbehalten bleiben. Im Weiteren wies Völlmin den Vorwurf zurück, das KSBL habe keine Strategie. Er räumte allerdings ein, dass bei der Umsetzung die Kommunikation «alles andere als optimal» gewesen sei. Bereits nach dem Bekanntwerden der Kündigungen der leitenden Ärzte zeigten sich Geschäftsleitung und Verwaltungsrat des KSBL unbeeindruckt: Sie bedauern zwar die Abgänge leitender Ärzte, wollen ihre Strategie aber nicht anpassen, teilten sie mit.
Die Kritik riss aber auch in der Folge nicht ab: Professor Hans Kummer kritisierte in der «Basler Zeitung» die Strategie von KSBL-CEO Schneider. «Die Schweiz am Sonntag» berichtete über wachsende Unruhe in den Spitälern und Abgänge weiterer langjähriger Mitarbeiter. Der Grund soll die Zusammenführung der drei Standorte Liestal, Bruderholz und Laufen sein – vor allem das Vorgehen stosse dabei intern auf Kritik.