Im mexikanischen Bundesstaat Michoacán im Westen des Landes sind am Samstag fünf enthauptete Leichen gefunden worden. Auf einem beigefügten Pappschild bekannte sich ein Drogenkartell aus dem benachbarten Bundesstaat Jalisco zu den Morden.
Nach Angaben der Justizbehörden fand die Polizei zwei Leichen auf einem Platz der Hauptstadt des Bundesstaats Michoacán, Morelia, und drei weitere im Vorort Tarímbaro. Die fünf abgetrennten Köpfe befanden sich jeweils in der Nähe der Leichen.
Das Kartell Jalisco Neue Generation steht in Michoacán in Rivalität zu den beiden Kartellen Tempelritter und La Familia. Der Bundesstaat, der über Häfen an der Pazifikküste verfügt, gilt als Hochburg des Rauschgifthandels. Die Kartelle machen sich die Vorherrschaft und die Kontrolle über Schmuggelrouten streitig. Es gibt Schiessereien auf offener Strasse, Entführungen und brutale Morde.
Die mexikanische Bundesregierung hatte im Mai tausende Soldaten und Polizisten nach Michoacán entsandt, um gegen die rivalisierenden Drogenbanden vorzugehen.
Die Eskalation der Gewalt führte in mehreren Städten zur Bildung bewaffneter Bürgerwehren, die auf eigene Faust für Ruhe und Ordnung sorgen wollen. In Mexiko wurden in den vergangenen Jahren im Drogenkrieg landesweit mehr als 77’000 Menschen getötet.