Rund fünf Prozent des Schweizer Waldes sind mit Waldreservaten geschützt. Bund und Kantone sind somit auf Kurs, wie angestrebt bis 2030 solche Reservate auf zehn Prozent des Waldgebiets zu schaffen.
Das 10-Prozent-Ziel hatten sie sich im Jahr 2001 gesteckt: Nach der Vereinbarung sollen diese Waldreservate je zur Hälfte aus Totalreservaten und aus Sonderwaldreservaten bestehen.
In den Totalreservaten kann sich der Wald ungestört entwickeln – der Mensch greift nicht ein. In diesen Naturwäldern sollen Bäume ihr biologisches Alter wieder erreichen können. Bei den Sonderwaldreservaten sind bestimmte Eingriffe weiterhin möglich. Beispielsweise werden gewisse Baumarten speziell gefördert, etwa die Eiche.
Je nach Kanton unterschiedlich schwierig
Bei der Umsetzung der Vereinbarung sind die Kantone auf Kurs, wie Bruno Röösli, Vizeleiter der Abteilung Wald des Bundesamts für Umwelt (BAFU), am Freitag der Nachrichtenagentur sda sagte. Bis jetzt bestünden die Reservate etwa hälftig aus Total- und aus Sonderwaldreservaten.
«Die erste Hälfte ist immer einfacher», gab Bruno Röösli zu bedenken. Viele der bereits geschaffenen Reservate befänden sich in Waldstücken, die für die Waldwirtschaft weniger interessant sind – beispielsweise Feuchtgebiete.
Die Reservate sind laut Röösli unterschiedlich gut über die Schweiz verteilt. Ein Rückstand bestehe insbesondere im zentralen und westlichen Mittelland sowie in jenen Kantonen, in denen ein Grossteil des Waldes in Privatbesitz ist.
Mehr als 15 Grossreservate
Im Mittelland seien die Reservate zudem oft zerstückelt, es gebe zu wenig zusammenhängende Gebiete. Die Verträge mit den Waldbesitzern gelten in der Regel 50 Jahre.
Nach der Vereinbarung sollen bis 2030 auch 30 Grossreservate mit einer Fläche von je über fünf Quadratkilometer entstehen. Hier sind gemäss Bruno Röösli über die Hälfte der Gebiete bereits geschaffen. Die geografische Verteilung sei aber weniger gut als bei den übrigen Waldreservaten.