Wenn Schnapszahl und Fasnacht sich paaren, ist der Lärm nicht mehr weit: Pünktlich um 11.11 Uhr ist am Freitag die Fasnacht eingeläutet worden – lautstark und farbenfroh. Und das erst noch am 11.11.11.
In Bern wurde traditionsgemäss der Berner Fasnachtsbär in den Winterschlaf geschickt. Bis spät in den Februar hinein wird er seine Höhle im Käfigturm mitten in der Stadt bewohnen und – hoffentlich – trotz Strassenlärms und Passantengeschrei gut schlafen.
An die Kakophonie konnte sich der Bär schon gewöhnen: Guggen gaben ihm ein Ständchen, und so konnte er bereits ein Ohr voll Lärm nehmen. Alexander Tschäppät schlug bei des Bärs Gutnachtgeschichte aber nicht nur fasnächtliche, sondern auch nachdenkliche Töne an: Trotz Feierlaune solle man auch an jene denken, die zurzeit nicht auf der Sonnenseite des Lebens stünden.
Und wers noch immer nicht glauben will, hier seis wiederholt: Die Berner Fasnacht ist nach Basel und Luzern die drittgrösste in der Schweiz. Im protestantisch geprägten Basel beginnen die „drey scheenschte Dääg“ am 27. Februar – und wer wissen will, wann der „Morgestraich“ in 1000 Jahren, also 3011 stattfindet, findet auf der Basler Fasnachtswebseite einen Fasnachtsrechner.
Nicht alle feiern schon jetzt…
Aber auch im katholischen Luzern wird die Fasnacht nicht eingeläutet. Vielmehr zählen auch die Luzernerinnen und Luzerner noch die Tage bis zum „Schmudo“. Der Schmutzige Donnerstag ist (ab Samstag) noch 95 lange Tage weit fort.
In Zürich hingegen geht der Beginn der Fasnacht am 11.11. um 11.11 Uhr auf einen uralten Brauch aus vorreformatorischer Zeit hervor. Und so haben bunt geschminkte Fasnächtler am Freitag in wehenden Gewändern genau zu diesem Zeitpunkt ihrer Vorfreude freien Lauf gelassen.
Auf dem Hirschenplatz lärmten sie instrumental um die Wette. Doch so richtig leidenschaftlich wird es auch in Zürich erst im Februar, wenn der ZüriCarneval die ganze Stadt in Farben und Lärm taucht.