Fussballer Raúl Bobadilla muss nicht ins Gefängnis

Raúl Bobadilla hat Glück: Seine Temposünde bringt ihn nicht ins Gefängnis. Das Gericht verurteilte ihn zu einer Busse und zu einer bedingten Freiheitsstrafe.

Raúl Bobadilla trifft beim Gericht in Dornach SO ein (Bild: sda)

Raúl Bobadilla hat Glück: Seine Temposünde bringt ihn nicht ins Gefängnis. Das Gericht verurteilte ihn zu einer Busse und zu einer bedingten Freiheitsstrafe.

Der argentinische Fussballer Rául Bobadilla ist am Freitag vom Richteramt Dorneck-Thierstein in Dornach SO wegen seines Raserdelikts vom Juli 2013 zu einer Gefängnisstrafe von 16 Monaten bedingt auf vier Jahre verurteilt worden.

Zudem muss er eine Geldbusse von 20 Tagessätzen à 790 Franken hinblättern (15’800 Franken). Verurteilt wurde Bobadilla wegen qualifizierter grober Verletzung der Verkehrsregeln. Weitere 10’000 Franken fallen für den Fussballer für Gebühren und Verfahrenskosten an.

Anhalteweg von 93 Metern

Zudem werden zwei weitere bedingte Geldbussen widerrufen, was Bobadilla zusätzlich rund 18’000 Franken kostet. Das Urteil liegt auf der Linie der Staatsanwältin. Bobadilla habe vorsätzlich eine elementare Verkehrsregel verletzt und damit bewusst das hohe Risiko eines Unfalls mit Schwerverletzen oder Todesopfern in Kauf genommen, sagte sie. Der gesamte Anhalteweg bei einer solchen Geschwindigkeit betrage rund 93 Meter.

Die Staatsanwältin hatte eine unbedingte Geldstrafe von 30 Tagessätzen verlangt. Bobadillas Anwalt hatte auf 12 Monate bedingt plädiert. Er sei kein notorischer Schnellfahrer, sagte sein Anwalt.

Zudem sei die Geschwindigkeitsübertretung auf einem schnurgeraden Strassenstück passiert. Es habe sich um einen emotionalen Aussetzer gehandelt. Dies sei menschlich. Bobadilla habe inzwischen seine Lehren gezogen. Er sei zudem schon von seinem damaligen Arbeitgeber, dem FC Basel, mit 10’000 Franken gebüsst worden.

Mit 111 km/h durch 50-er Zone

Der Gerichtsentscheid über die Beschlagnahmung des 200’000 Franken teuren Maseratis, mit dem Bobadilla in die Radarfalle gerast war, entfiel. Das Auto war geleast und wurde inzwischen wieder an die Eigentümerin zurückgegeben. Dies kostete Bobadilla Ende letzten Jahres weitere rund 70’000 Franken.

Der 26-jährige Stürmer war letzten Sommer mit seinem Sportwagen mit 111 km/h in Seewen SO durch eine 50-er Zone gedonnert. Ein Radargerät erfasste Bobadillas Raserei. Ein Polizeipatrouille stoppte den Argentinier im Nachbardorf und zog ihn samt dem Fahrzeug sofort aus dem Verkehr.

Nach Abzug von 6 km/h Toleranz blieb eine Überschreitung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit um 55 km/h. Zur Tatzeit war Bobadilla Stürmer beim FC Basel gewesen. Im August letzten Jahres wechselte er zum deutschen Bundesligisten FC Augsburg, wo er einen Vertrag für zwei weitere Jahre hat.

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