Galenica verdient im ersten Halbjahr mehr als erwartet

Beim Berner Pharma- und Apothekenkonzern Galenica läuft es besser als erwartet. Der Gruppengewinn stieg entgegen der Erwartungen in der ersten Jahreshälfte 2015 um 5,5 Prozent auf 157,8 Millionen Franken. Das Management erhöht nun die Prognose.

Kann sich über besser als erwartete Zahlen freuen: Galenica-Verwaltungsratspräsident Etienne Jornod (Archiv). (Bild: sda)

Beim Berner Pharma- und Apothekenkonzern Galenica läuft es besser als erwartet. Der Gruppengewinn stieg entgegen der Erwartungen in der ersten Jahreshälfte 2015 um 5,5 Prozent auf 157,8 Millionen Franken. Das Management erhöht nun die Prognose.

Für das Gesamtjahr geht Galenica davon aus, den Gewinn sowohl vor als auch nach Abzug von Minderheiten zu erhöhen, wie der Pharmakonzern am Dienstag mitteilte. Zuvor hatte das Management noch einen Gewinn auf Vorjahresniveau erwartet.

In der ersten Jahreshälfte belasteten laut Galenica noch Wechselkursverluste und Änderungen in der Rechnungslegung das Resultat. Nach dem Abzug der Minderheitsbeteiligungen verringerte sich der Gewinn um 2,8 Prozent auf 130,8 Mio. Franken.

Mit den Halbjahreszahlen übertraf die Gruppe die Erwartungen der Analysten. Der Betriebsgewinn legte um 6,2 Prozent auf 200,8 Millionen Franken zu. Der Umsatz erhöhte sich um 7,9 Prozent auf 1,792 Milliarden Franken.

Eisenpräparate ziehen weiterhin

Zugpferd bleiben weiterhin die Eisenpräparate Ferinject der Sparte Vifor Pharma. Diese trugen 112,1 Millionen Franken zum Umsatz bei – 30,1 Prozent mehr als noch im ersten Halbjahr 2014. Insgesamt konnte die Sparte erwartungsgemäss weggefallene Zahlungen bei Erreichen festgelegter Meilensteine von rund 70 Millionen Franken kompensieren, wie es hiess.

Mit Galenica Santé, dem Medikamentenhandel in der Schweiz, erwirtschaftete das Unternehmen ebenfalls mehr Geld. Hier profitierte die Gruppe von der starken Grippewelle zu Jahresbeginn. Auf der anderen Seite setzen laut Galenica der anhaltende Druck auf die Medikamentenpreise und der zunehmende Einkaufstourismus wegen der Frankenstärke den Schweizer Gesundheitsmarkt unter Druck.

Im August des vergangenen Jahres hatte Galenica angekündigt, sich in die beiden Geschäftszweige Pharma und Medikamentenhandel aufzuspalten und diese als unabhängige Unternehmen an die Börse zu bringen. Dies solle dann geschehen, wenn Vifor Pharma die nötige Grösse erreicht habe, um als eigenständiges Unternehmen bestehen zu können. Ursprünglich nannte Verwaltungsratspräsident Etienne Jornod für dieses Projekt einen Zeitrahmen von drei bis fünf Jahren.

Vertriebspartnerschaft

Am Dienstag konnte Galenica zudem eine neue Partnerschaft des Gemeinschaftsunternehmens mit Fresenius Medical Care, Vifor Fresenius Medical Care Renal Pharma, verkünden. Das Joint Venture ist eine exklusive Partnerschaft eingegangen, um für Relypsa das Medikament Patriomer in Europa und weiteren Regionen zu vertreiben. Das Medikament ist für die Behandlung eines ungewöhnlich hohen Kaliumspiegels im Blut gedacht.

Bei der europäischen Arzneimittelagentur wird voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2016 ein Zulassungsgesuch eingereicht. Galenica zahlt Relypsa 40 Millionen Dollar im Voraus.

Weitere Zahlungen von 125 Millionen Dollar sind an die Erreichung bestimmter regulatorischer und umsatzspezifischer Meilensteine gebunden. Zudem erhalte Relypsa gestaffelte Lizenzgebühren in tieferer zweistelliger Prozent-Höhe für den Nettoumsatz, der mit Patiromer FOS in den unter die Lizenz fallenden Regionen erzielt wird.

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