Xherdan Shaqiri verlässt Inter Mailand nach nur einem halben Jahr und wechselt für eine von seinem neuen Club kommunizierte Ablöse von 18 Millionen Franken in die Premier League zu Stoke City. Der Schweizer Internationale unterschreibt einen Vertrag bis 2020.
An der Verpflichtung des 23-jährigen Shaqiris hatten zuletzt mehrere Vereine aus den grossen europäischen Ligen ihr Interesse bekundet. Zuletzt war Shaqiri mit Dortmund und Schalke in Verbindung gebracht worden. Stoke City hatte Inter Mailand und dem Spieler bereits im Juli ein Angebot unterbreitet. Darauf ging Shaqiri aber zunächst nicht ein. Jetzt ist der Wechsel des Schweizer Internationalen zu den «Potters» doch noch zu Stande gekommen.
Shaqiris neue Farben. (Bild: Stoke City/Phil Greig)
Die 0:1-Niederlage von Stoke City gegen Liverpool am Sonntag sah sich der Mittelfeldspieler bereits zusammen mit seinem Bruder und Berater Erdin auf der Tribüne des Britannia Stadium an. Am Montag absolvierte Shaqiri beim Neunten der letzten Premier-League-Saison den Medizin-Check und unterschrieb am Tag darauf einen Kontrakt bis 2020.
«Ich bin sehr glücklich, dass der Transfer geklappt hat. Ich habe in den vergangenen drei Tagen wunderbare Menschen im Club getroffen, und das Erlebnis im Stadion war überwältigend», wird Shaqiri auf der Webseite des Stoke City Football Club zitiert, und der Basler bedankt sich für die Arbeit «über Monate» an diesem Transfer: «Ich schätze das sehr und werde auf dem Platz mein Bestes geben, um dem Club und den Fans etwas zurück zu zahlen.»
Der nächste Millionen-Transfer
Die Ablösesumme, welche die Engländer für den 23-Jährigen an Inter überweisen, beträgt 12 Millionen Pfund, also gut 18 Millionen Franken. Mehr gab der Klub noch nie für einen Spieler aus. Shaqiri hatte erst im vergangenen Januar für rund 18 Millionen Euro von Bayern München zu Inter Mailand gewechselt.
2012 war Shaqiri bei seinem Transfer vom FC Basel zu den Münchnern schon der Rekordtransfer der Schweizer Fussballgeschichte gewesen. Mit den üblichen Nebenverabredungen und Boni kam das Geschäft auf rund 15 Millionen Franken für den FCB.
In der Rolle des Ergänzungsspielers gefangen
Shaqiris neuer Trainer: Der 51-jährige Mark Hughes. (Bild: Keystone/JON SUPER)
Nach zwei sehr erfolgreichen Jahren in München mit dem Gewinn des Triples 2013 und des Doubles aus Meisterschaft und Cup 2014 hoffte der Spielmacher bei den Norditalienern auf mehr Einsatzzeit. Doch wie schon bei den Bayern kam Shaqiri auch bei Inter zuletzt nicht über die Rolle des Ergänzungsspielers hinaus.
Bei insgesamt 20 Einsätzen für die «Nerazzurri» stand er 13-mal in der Startelf und erzielte dabei drei Tore. Auch in der Vorbereitung auf die neue Saison hatte Inter-Trainer Roberto Mancini für Shaqiri keine Schlüsselrolle vorgesehen.
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In Stoke-on-Trent, rund 50 Kilometer südlich von Manchester gelegen, trifft Shaqiri auf Mark Hughes (51), der als Stürmer eine grosse Karriere hinter sich hat (Manchester United, FC Barcelona, Bayern München) und als Trainer nach dem Nationalteam seines Heimatlandes in der Premier League bei den Blackburn Rovers, Manchester City, Fulham und den Queens Park Rangers gearbeitet hat.
Die Asche von Sir Stanley und die Freude des Clubchefs
Auch wenn Stoke City ausser einem Ligapokal (1972) keine Erfolge vorzuweisen hat, gehört der Club zu jenen mit ganz grosser Tradition. Neben Notts County ist er der älteste noch existierende Profifussball-Verein der Welt und war 1888 Gründungsmitglied er Football League.
Und grosse Namen brachte Stoke ebenfalls hervor: Geoff Hurst, der Schütze des Wembley-Tores, die beiden legendären Torhüter Gordon Banks sowie Peter Shilton, und die Asche von Sir Stanley Matthews ruht unter dem Rasen des Britannia Stadiums, das 1997 mit einer Kapazität von 28’000 Zuschauern eröffnet wurde.
EXCLUSIVE | Chairman delighted with Club record signing of Xherdan Shaqiri earlier today http://t.co/5jD8kNZSV8 #SCFC pic.twitter.com/eIELkkx9Ut
— Stoke City FC (@stokecity) 11. August 2015
Peter Coates, im Wettspielgeschäft reich geworden und Vorsitzender der «Potters», sagt: «Wir sind hoch erfreut, dass Shaqiri nun bei uns ist. Wir mussten geduldig sein, bis der Transfer geklappt hat, aber jetzt haben wir einen exzellenten Spieler, von dem wir glauben, dass er uns gut tun wird.»
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Shaqiris neue Teamkollegen:
Die Startelf von Stoke City (links) beim 0:1 zum Auftakt der neuen Premier-League-Saison gegen den Liverpool FC.
Shaqiris neuer Arbeitsplatz: Das Britannia Stadium
1997 mit einem Fassungsvermögen von 28’000 Zuschauern eröffnet: Das Britannia Stadium in Stoke-on-Trent. Unter dem Rasen ruht die Asche von Sir Stanley Matthews. (Bild: Stoke City FC)
Shaqiris neue Wahlheimat: Stoke-on-Trent
Mittelengland: 250’000 Einwohner leben in Stoke-on-Trent, einem einstigen Zentrum des Töpferhandwerks, weshalb der Fussballclub auch den Kosenamen «Potters» trägt. (Bild: webbaviation.co.uk)