Der 2:0-Triumph über Spanien hat Chile in einen Ausnahmezustand versetzt – in positivem Sinne. Der Siegesrausch befiel das ganze lange Land.
Nach dem historischen 2:0-Sieg gegen Weltmeister Spanien haben Zehntausende in Chile eine rauschende Party gefeiert. Scharen von begeisterten Fans versammelten sich in roten Trikots auf der zentralen Plaza Italia der Hauptstadt Santiago und bejubelten den Erfolg, der das vorzeitige Ausscheiden der Spanier besiegelte und Chiles Einzug in die Achtelfinals sicherstellte.
Der Verkehr auf den Zufahrtsstrassen kollabierte, mehrere U-Bahn-Stationen mussten wegen des Andrangs geschlossen werden. Am späten Abend kam es zu Zwischenfällen, bei denen bis zu 300 Busse beschädigt wurden.
Auch in Valparaíso, Arica, Punta Arenas und Concepción gab es heftige Feiern. Die Arbeit im Kongress in Valparaíso war am Mittwoch auf den Morgen vorverlegt worden, damit die Parlamentarier das Spiel am TV verfolgen konnten.
Staatspräsidentin Michelle Bachelet, die am Mittwoch ihre ersten 100 Tage im Amt feierte, sah sich das Spiel in Begleitung mehrerer Minister im Regierungspalast La Moneda an. Ihr Regierungsprogramm sah den Start von 56 Massnahmen in den ersten 100 Tagen vor. «Diese ist die 57. Massnahme», scherzte die Staatschefin über den Sieg Chiles. Sie sei nur bislang geheim gehalten worden.