Der Ausgang der Stichwahl um das Präsidentenamt in Peru bleibt spannend. Der Vorsprung des neoliberalen Wirtschaftsexperten Pedro Pablo Kuczynski vor der Rechtspopulistin Keiko Fujimori ist nach Auszählung von 96 Prozent der Stimmen auf 0,32 Prozentpunkte geschrumpft.
Dies teilte die Wahlbehörde am Dienstag mit. Ausschlaggebend sind jetzt vor allem die Stimmen von 900’000 wahlberechtigten Peruanern im Ausland. Weil deren Auszählung so langsam vorangeht, könnte das Endergebnis erst am Freitag feststehen.
Derzeit führt Kuczynski noch mit 50,16 Prozent vor Fujimori mit 49,84. Der Abstand zwischen den beiden Kandidaten beträgt 53’000 Stimmen. Knapp 23 Millionen Bürger waren am Sonntag aufgerufen, in einer Stichwahl die Nachfolge von Staatschef Ollanta Humala zu bestimmen.
Kuczynski war bereits Ministerpräsident sowie Ökonom bei der Weltbank. Keiko Fujimori, der 41-jährigen Tochter des inhaftierten Ex-Präsidenten Alberto Fujimori, wurde in der Stichwahl immer mehr das Erbe ihres Vaters zur Last gelegt, der wegen Korruption und der Verletzung von Menschenrechten verurteilt wurde.
Beide Kandidaten eint das Bekenntnis zur freien Marktwirtschaft des mineralstoffreichen Andenstaates. Bei der ersten Runde der Präsidentenwahl am 10. April waren linke Kandidaten ohne Chance.