Der Kanton Aargau wird in den kommenden fünf Jahren im Gasthaus «Schönau» eine Asylunterkunft für bis zu 90 Personen betreiben. Dafür wird im kommenden Jahr eine Barackensiedlung geschlossen, in der 50 Asylsuchende leben.
Auf dieses Vorgehen einigten sich der Kantonale Sozialdienst (KSD) und die Gemeinde Wohlen, wie das kantonale Departement Gesundheit und Soziales (DGS) am Montag mitteilte. Für die neue Unterkunft im Gasthaus «Schönau» ist gemäss Kanton kein Umnutzungesuch notwendig. In der Unterkunft will der Kanton alleinreisende Männer einquartieren.
Die Zivilschutzanlage der Kantonsschule Wohlen soll unverändert als Notunterkunft betreiben werden können. Die Anlage bietet Platz für 70 Personen und soll einzig in akuten Notsituationen genutzt werden.
Der KSD führt in Wohlen derzeit drei Asylunterkünfte, in denen insgesamt 77 Personen leben. Die Freiämter Metropole betreut weitere 21 Personen. Es handelt sich um vorläufig aufgenommene Asylsuchende.
Wohlen erfüllt Aufnahmepflicht
Der Kanton anerkennt nach eigenen Angaben, dass Wohlen als Zentrumsgemeinde bereits erhebliche Belastung solidarisch mitträgt. Zwar erfülle die Gemeinde die Aufnahmepflicht von derzeit 50 Personen nicht ganz.
Doch weil die in den kantonalen Unterkünften untergebrachten Personen der Aufnahmequote angerechnet würden, übertreffe die Gemeinde das Soll deutlich.
Der Kanton und Wohlen einigten sich auch darauf, dass man sich erneut bespricht, falls aus der Gemeinde dem Kanton weitere Mietobjekte für Asylunterkünfte angeboten werden. Es gehe darum, «verträgliche Lösungen zu finden», hält das DGS fest.