Gatlin gewinnt Lausanner Sprint-Gipfel in 9,75

Justin Gatlin gewinnt den Dreikampf der Supersprinter bei der Athletissima in Lausanne in überzeugender Manier.

Justin Gatlin kennt derzeit keine Gegner (Bild: SI)

Justin Gatlin gewinnt den Dreikampf der Supersprinter bei der Athletissima in Lausanne in überzeugender Manier.

Der 33-jährige Amerikaner setzte sich am Donnerstagabend beim Showdown über 100 Meter in starken 9,75 Sekunden vor dem Jamaikaner Asafa Powell und seinem Landsmann Tyson Gay (beide 9,92) durch. Der Rückenwind blies mit 1,4 m/s. Gatlin bleibt in dieser Saison der schnellste Sprinter. Er verfehlte seine Saisonbestleistung nur um eine Hundertstelsekunde. Gatlin wahrt somit seit dem August 2013 seine Ungeschlagenheit. Die letzte Niederlage erlitt der Doppelweltmeister 2005 an den WM in Moskau gegen Usain Bolt.

Kurzzeitig schien es jedoch so, als müsse sich Mo Farah bei seinem ersten Auftritt auf der Pontaise geschlagen geben. Yomif Kejelcha war 300 m vor dem Ziel des 5000-m-Rennens am Doppel-Olympiasieger von 2012 vorbeigezogen und als Erster auf die Zielgerade eingebogen, ehe Farah zu einem unwiderstehlichen Finish ansetzte und den Äthiopier noch abfing. Dem gebürtigen Somalier bedeutete der Sieg in seiner derzeit schwierigen Situation sehr viel – entsprechend ausgelassen fiel sein Jubel aus.

Wegen des Trubels um seine Person zog sich der 32-Jährige vor dem Diamond-League-Meeting in Lausanne in die französischen Pyrenäen zurück und mied die mediale Öffentlichkeit. Ihn plagen Doping-Anschuldigungen gegen seinen Trainer Alberto Salazar; Farah selbst wird durch die Recherchen der BBC jedoch nicht direkt belastet.

Im Stade Olympique in Lausanne wollte der Brite mit einer starken Vorstellung dafür sorgen, dass die Schlagzeilen bezüglich seiner Person – zumindest vorübergehend – wieder im Zusammenhang mit den Leistungen auf der Tartanbahn stehen. Dies ist ihm gelungen, auch wenn die Zeit (13:11,77) keineswegs überragend war. Allerdings entschädigte hierfür das packende Duell gegen den am 1. August erst 18 Jahre alt werdenden Kejelcha auf der letzten halben Bahnrunde.

Im Dreisprung der Männer, der sich derzeit dank des hochstehenden Duells zwischen Pedro Pablo Pichardo und Christian Taylor so attraktiv wie lange nicht mehr präsentiert, wurde der erwartete Meeting-Rekord aufgestellt. Taylor landete im letzten Versuch bei 18,06 m. Pichardo hatte die Weitenjagd in der dritten Runde mit 17,99 eröffnet, mit dem fünften Versuch (18,02) übernahm Taylor die Führung. Weiter als der Amerikaner in Lausanne sprangen mit Jonathan Edwards (18,29), Kenny Harrison (18,09) und Pichardo (18,08 vor zwei Monaten) erst drei Athleten.

Über 800 m verpasste David Rudisha bei seinem vierten Start in Lausanne den vierten Sieg. Der Weltrekordhalter aus Kenia wurde in 1:43,76 gestoppt und musste sich dergestalt Nijel Amos (1:43,27) aus Botswana geschlagen geben. Im Hochsprung der Frauen zeichnete Anna Tschitscherowa für die einzige Jahresweltbestleistung des Abends verantwortlich; sie sprang drei Zentimeter höher als die Spanierin Ruth Beitia vor Monatsfrist in Rom. Die 32-jährige Olympiasiegerin aus Russland überquerte im dritten Versuch 2,03 m.

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