Im Iran haben die Menschen am Samstag den 33. Jahrestag der Revolution gefeiert. Bei der zentralen Kundgebung in der Hauptstadt Teheran war der Regierungschef des Gazastreifens, Ismail Hanija, einer der Redner – eine seltene Ehre für einen Ausländer.
Dabei bekräftigte Hanija, die radikalislamische Hamas werde Israel nie anerkennen. „Man will, dass wir die israelische Besatzung anerkennen und den Widerstand aufgeben“, sagte er. „Der Kampf wird bis zur vollständigen Befreiung des Gebiets Palästinas und Jerusalems und der Rückkehr aller palästinensischer Flüchtlinge weitergehen.“
Im Staatsfernsehen waren Hunderttausende zu sehen, die sich während der Rede auf dem Asadi-Platz (Freiheitsplatz) versammelt hatten. Wie üblich rief die Menge „Tod Amerika“ und „Tod Israel“.
Anfang Woche hatten sich die Hamas und die Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas auf die Bildung einer Übergangsregierung unter Abbas‘ Führung geeinigt. In Israel stösst diese Annäherung auf Unbehagen.
Neue Atomprojekte
Bei den Feiern in Teheran trugen Teilnehmer neben iranischen Flaggen auch die Bilder von Atomwissenschaftlern bei sich, die in den vergangenen zwei Jahren bei Anschlägen getötet worden waren.
Präsident Mahmud Ahmadinedschad kündigte in seiner Rede zum Abschluss der Kundgebung die Einweihung „mehrerer neuer Atomprojekte in den kommenden Tagen“ an. Details nannte er nicht. Er bezog sich damit vermutlich auf die Inbetriebnahme einer Anlage in Fordo zur Anreicherung von Uran auf 3,5, 4 und 20 Prozent. Das reicht nicht für Atombomben.
„Die Welt sollte wissen, dass der Iran trotz allen Drucks nicht einen Deut von seinen Prinzipien und seinem Recht (auf Atomtechnik) abrücken wird“, sagte Ahmadinedschad.
Verbalattacke gegen die USA und Israel
Bezug nehmend auf die Aufstände in mehreren arabischen Staaten warf Ahmadinedschad den USA am Freitag vor, „kein loyaler Freund“ der Araber zu sein, sondern „das zionistische Regime“ Israels retten zu wollen. Der Iran ist unter anderem mit dem syrischen Regime von Präsident Baschar al-Assad verbündet.
Mit den Kundgebungen wird des 11. Februar 1979 gedacht, als mit der Kapitulation der Streitkräfte der Volksaufstand gegen Schah Mohammed Resa Pahlawi zum Sieg gelangte. Seitdem ist der Iran eine Theokratie unter Führung schiitischer Ayatollahs.