Zum ersten Mal seit acht Jahren haben palästinensische Bauern aus dem Gazastreifen am Donnerstag Waren nach Israel exportiert. Drei Lastwagenladungen mit Tomaten und Auberginen passierten den von Israel kontrollierten Grenzübergang Kerem Schalom.
Das teilte die israelische Menschenrechtsgruppe Gischa mit. Es handelte sich um die ersten Frischwaren, die das Palästinensergebiet seit Verhängung der Blockade durch Israel im Jahr 2006 verliessen.
Nach Angaben der zuständigen israelischen Behörde umfasste die erste Lieferung 32 Tonnen. In «künftigen Etappen» sei der Export von bis zu 1500 Tonnen Gemüse pro Monat möglich, erklärte sie.
Israel hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, Ausfuhren aus dem Gazastreifen zu erlauben, um den Bauern zu helfen und gleichzeitig die Bedürfnisse ultraorthodoxer Juden zu befriedigen. Dem jüdischen Kalender zufolge dürfen diese alle sieben Jahre kein in Israel gezogenes Obst und Gemüse essen, damit der Boden ruhen kann.
Die Landwirtschaft war im Gazastreifen über Jahre eine der Haupteinnahmequellen für die palästinensische Bevölkerung. Durch die Blockade lag sie jahrelang brach.
In dem Gebiet leben ungefähr 1,8 Millionen Menschen auf einer Fläche von 365 Quadratkilometern. Der 45 Kilometer lange und zehn Kilometer breite Küstenstreifen zwischen Ägypten, Israel und dem Mittelmeer gehört damit zu den am dichtesten besiedelten Gebieten der Erde.