GC, St. Gallen und Thun bestreiten heute die Playoff-Hinspiele in der Europa League.
St. Gallen empfängt Spartak Moskau (19.00), Thun tritt bei Partizan Belgrad (20.30) an, GC spielt gegen Fiorentina (21.00).
Trotz der guten Vorstellungen gegen Lyon spricht derzeit wenig für einen Coup des Schweizer Cupsiegers Grasshoppers. Die Resultate der letztenWochen waren enttäuschend. Seit dem 4:2 gegen Aarau Ende Juli erzielte GC in fünf Partien nur einen Treffer, am letzten Wochenende gegen das drittklassige Kriens. Keiner aus dem Trio, Ben Khalifa, Ngamukol, Caio konnte sich bislang als Goalgetter empfehlen.
Der heutige Gegner hat sich hingegen einen Topstürmer gekauft. Für 25 Millionen Euro verpflichtete die Fiorentina in diesem Sommer Mario Gomez, der heute im Letzigrund die grosse Attraktion sein wird. Der 28-Jährige wurde nach seiner Verpflichtung in Florenz von 25’000 Fans begrüsst. Mit 138 Toren in 236 Bundesliga-Spielen ist seine Referenz beeindruckend; auch sein letzter Auftritt gegen einen Schweizer Klub war es: Beim 7:0 im Champions-League-Achtelfinal gegen den FC Basel schoss er im März 2012 vier Tore für Bayern München.
GC-Trainer Michael Skibbe, der Gomez als U20-Nationaltrainer Deutschlands bei der WM 2005 betreut hat, schwärmt von dessenFähigkeiten und weiss, dass auf die GC-Defensive einige Arbeit zukommt.
Thun will europäische Serie fortsetzen
Der FC Thun will zum zweiten Mal nach 2005 und der Qualifikation für die Champions League in eine europäische Gruppenphase einziehen. Die Thuner Bilanz in der diesjährigen Europacup-Kampagne ist bislang tadellos. Die Erwartungshaltung ist im beschaulichen Berner Oberland geringer als anderswo, ein Scheitern gegen den serbischen Serienmeister Partizan Belgrad wäre für den seriös und unaufgeregt geführten Verein kein Beinbruch.
Noch vor zwei Jahren waren die Berner Oberländer gegen den englischen Vertreter Stoke City in den Playoffs chancenlos geblieben, nun stehen die Chancen, sich erstmals seit dem Champions-League-Abenteuer 2005 wieder für eine europäische Gruppenphase zu qualifizieren, besser.
Das Kader des serbischen Meisters Partizan Belgrad ist eine Mischung aus Routiniers und aufstrebenden Nachwuchstalenten. Besonders im Fokus stehen die beiden Teenager Nikola Ninkovic und Aleksandar Mitrovic, beide erst 18-jährig. Der offensive Mittelfeldspieler Ninkovic gilt als technisch versiert, Stürmer Mitrovic, der vor wenigen Wochen mit Serbien U19-Europameister wurde, als eine der grössten Nachwuchshoffnungen des Landes.
Fast 12 Jahre sind vergangen, seit der FC St. Gallen letztmals eine relevante Europacup-Partie bestritten hat. Heute nun empfängt er in der Europa-League-Qualifikation Spartak Moskau. Nach dem Ende der Sowjetunion war Spartak Moskau die dominierende Mannschaft in der russischen Elite-Liga gewesen. Der Traditionsklub sammelte von 1992 bis 2001 neun Meistertitel. Trainer Oleg Romanzew hatte diese Ära geprägt. Obwohl Spartak seither ohne Meisterpokal geblieben ist und seit dem Cup-Sieg im Jahr 2003 auf einen Titelgewinn wartet, sind die «Krasno-belye» (Rot-Weissen) nach wie vor eine grosse Nummer in Osteuropa. In der letzten Saison hatten sie die Gruppenphase der Champions League erreicht.
Nachdem die Experimente mit den ausländischen Coaches Unai Emery (Sp) und Michael Laudrup (Dä) gescheitert sind, versucht Spartak, mit dem früheren Spieler und Sportdirektor Waleri Karpin an alte Erfolge anzuknüpfen. Der russische Ex-Internationale, der als Profi elf Jahre in der Primera Division gewirkt hatte, übernahm den Trainer-Posten im vergangenen November.