Wer vor Saisonstart auf einen Spitzenkampf zwischen den Grasshoppers und St. Gallen gewettet hätte, wäre belächelt worden. Doch nun könnte GC den FCSG im Letzigrund als Leader ablösen.
Nach tristen Jahren praktizieren die Grasshoppers in dieser Saison wieder einen Fussball, der aufhorchen und sich sprichwörtlich sehen lässt. Zu den fünf bisherigen Heimspiele erschienen im Schnitt 6270 Fans, Tendenz steigend. Im Vergleich mit der Vorsaison wirken die Grasshoppers ungemein gefestigt. „Der Rückkehrer Salatic, Vilotic, Grichting und Ben Khalifa haben uns wieder zu Stabilität verholfen. Sie ermöglichen den Jungen, auch wieder etwas zu wagen, ohne dass gleich alles zusammenbricht“, sagt Trainer Uli Forte. Die Unbeschwertheit ist zurück, GC strahlt Spielfreude in der Vorwärtsbewegung und Sicherheit in der Defensive aus. Das wirkt auf die Konkurrenz. Die Marken von sechs Siegen in Folge und 540 Minuten ohne Gegentor sind beeindruckend.
Gegen Fortes vorherigen Arbeitgeber St. Gallen könnten sich die Grashoppers mit einem Sieg sogar an die Tabellenspitze schieben. Doch die St. Galler treten im Letzigrund mit einer Referenz von fünf Siegen hintereinander an – und mit dem Wissen, wie man gegen GC Tore schiesst. Nico Abegglen war am 4. August in der letzten Minute des ersten Saisonduells (1:1) der letzte Spieler, der gegen die Grasshoppers getroffen hat. Für die Ostschweizer wird auch Topskorer Oscar Scarione auflaufen können, nachdem er im Spiel gegen den FCZ noch ausgewechselt werden musste.