Gebäude des Theaters Basel wird nach über 40 Jahren Betrieb saniert

Nach über vierzigjährigem Dauerbetrieb wird das Gebäude des Theaters Basel saniert. Mit dem mehrjährigen 72-Millionen-Projekt werden Haus- und Bühnentechnik sowie die Brandsicherheit auf den neuesten Stand gebracht. Das Publikum kommt ab der neuen Saison in den Genuss einer neuen Bestuhlung.

Nach über vierzigjährigem Dauerbetrieb wird das Gebäude des Theaters Basel saniert. Mit dem mehrjährigen 72-Millionen-Projekt werden Haus- und Bühnentechnik sowie die Brandsicherheit auf den neuesten Stand gebracht. Das Publikum kommt ab der neuen Saison in den Genuss einer neuen Bestuhlung.

Das Theater Basel mit Grosser und Kleiner Bühne, Foyer und Werkstätten wurde von 1969 bis 1975 erbaut. Nötig sei nun ein «grosser Service», hiess es an einer Medienkonferenz von Theater und Baudepartement am Montag. Denn viele Elemente im Haus hätten das Ende ihres Lebenszyklus erreicht.

Saniert und modernisiert werden etwa die Lüftung, Elektro- und Sanitär-Installationen, die Technik-Zentrale oder die Bühnentechnik. Zudem wird der Brandschutz deutlich verbessert: Unter anderem erhält das Foyer einen Rauchabzug und eine Sprinkleranlage, und im Zuschauerraum der Grossen Bühne gibts mehr Fluchtwege.

Mehr Komfort und Sicherheit

Das Meiste geschieht in dem fürs Publikum nicht sichtbaren Bereich des Theaters, wie Thomas Blanckarts und Christian Mehlisch vom Basler Bau- und Verkehrsdepartement sagten, – mit Ausnahme etwa der Toiletten. So werde namentlich die Damentoilette im Foyer erweitert, um «die Staus in den Pausen zu reduzieren».

Fürs ganze Publikum spürbar wird aber vor allem die neue Bestuhlung im Zuschauerraum der Grossen Bühne. Diese war zwar zunächst nicht geplant gewesen, wäre aber in ein paar Jahren ohnehin nötig geworden. Und sie ermöglicht eine deutlich bessere Fluchtsicherheit etwa im Brandfall, wie Theater-Verwaltungsratspräsident Samuel Holzach sagte.

Derzeit weist das Theater Sitzreihen mit bis zu 46 Sitzen auf, die von den beiden Aussenseiten zugänglich sind. Neu werden zwei zusätzliche Zugänge bis zur 8. Reihe hinunter eingerichtet. Ausserdem sollen ein neuentwickelter Stuhl sowie mehr Stuhlbreite und Beinfreiheit den Sitzkomfort erhöhen, denn die Zuschauer sind laut Holzach heute «älter und grösser».

Mittel vom Kanton und Gönnern

Mit der neuen Bestuhlung sinkt die Zahl der Plätze vor der Grossen Bühne von derzeit 998 auf 863. Für das Theater sei dies verkraftbar angesichts der bisher gross dimensionierten Platzzahl: Um die heute gegen 1700 Plätze von Grosser und Kleiner Bühne sowie Schauspielhaus zu belegen, müsste nämlich pro Abend fast ein Prozent der Kantonsbevölkerung eine Aufführung besuchen, rechnete Holzach vor.

Die Kosten der neuen Bestuhlung – 2 Millionen Franken – werden durch Gönner finanziert: Rund ein Dutzend Personen hätten Beträge zwischen 10’000 und 200’000 Franken beigesteuert. Die gesamten Investitionen in die Sanierung des Theaters belaufen sich derweil auf 72 Millionen Franken, verteilt auf vier Jahre.

Dabei handelt es sich weitgehend um gebundene Ausgaben, da der Kanton Basel-Stadt als Gebäudeeigentümer das Theater in Schuss halten muss. 10 der 72 Millionen Franken entstammen indes dem Rahmenkredit für eine klimaneutrale Verwaltung. Denn dank der neuen Lüftung kann das Theater künftig die Jahresenergie für rund 230 Haushaltungen einsparen.

Arbeiten in spielfreier Zeit

Umgesetzt werden kann die Sanierung praktisch nur während der Sommerpause des Theaters, denn die Arbeiten sind teils lärmintensiv. Begonnen wurde schon 2014; abgeschlossen sein soll die Erneuerung des Theatergebäudes im August 2018.

In diesem Sommer folgen «grössere Brocken», da mit dem Intendantenwechsel von Georges Delnon zu Andreas Beck die Pause bis in die zweite Septemberhälfte verlängert werden konnte.Die nächste Saison wird danach am 22. Oktober eröffnet.

In den Monaten zuvor werden aber rund 200 Bauleute pro Tag im Theater Basel arbeiten. Vereinzelt einbezogen wird auch das benachbarte, 2002 eröffnete Schauspielhaus, da es technisch mit dem Theater verbunden ist.

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