Der Sanitärtechnikkonzern Geberit hat nach der Übernahme des finnischen Badausstatters Sanitec zwar deutlich mehr umgesetzt, aber viel weniger verdient.
Der Umsatz kletterte um 24,2 Prozent auf 2,594 Milliarden Franken. Der Betriebsgewinn (EBIT) fiel dagegen um 13,6 Prozent auf 498,3 Millionen Franken, wie Geberit am Dienstag in einem Communiqué bekannt gab. Unter dem Strich verdiente Europas grösster Sanitärtechnikkonzern noch 422,4 Millionen Franken. Das sind 15,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Grund für den Gewinneinbruch sei die Sanitec-Übernahme, hiess es. Diese habe zu Kosten von 71 Millionen Franken geführt, die den Reingewinn belasteten. Ohne die Übernahme wäre der Reingewinn von Geberit lediglich um 1,1 Prozent auf 493,1 Millionen Franken gesunken.
Flaute in der Bauindustrie belastet
Die auf Spülkästen und Rohre spezialisierte Geberit hatte Sanitec vor einem Jahr für 1,29 Milliarden Franken gekauft und hatte damit ins Geschäft mit Waschbecken, Toiletten und Badspiegel expandiert. Seit Februar 2015 ist das finnische Unternehmen in den Geberit-Büchern enthalten.
Ohne die Übernahme und Währungseffekte wäre der Geberit-Umsatz lediglich um 2,7 Prozent gewachsen. Zu schaffen machte dem Unternehmen die Flaute in der Bauindustrie in einigen europäischen Ländern und der Frankenschock nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses von 1,20 Franken durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) am 15. Januar 2015. Alleine die Wechselkurseffekte frassen 201 Mio. Franken Umsatz weg.
Erwartungen teilweise erfüllt
Mit den vorgelegten Zahlen hat das Unternehmen die Erwartungen der Finanzgemeinde teilweise erfüllt. Analysten hatten im Durchschnitt einen EBIT von 508 Millionen Franken und einen Reingewinn von 416 Millionen Franken erwartet.
Im Ausblick auf das Geschäftsjahr 2016 zeigt sich Geberit vorsichtig. Die Situation in der Bauindustrie werde anspruchsvoll bleiben, heisst es. Die Entwicklung der einzelnen Regionen und Märkte und Bausektoren entwickle sich sehr unterschiedlich.
In Europa seien Anzeichen erkennbar, dass sich die Bauindustrie stabilisieren könnte. Für Märkte wie Deutschland, Grossbritannien, die Niederlande und Polen zeigte sich das Unternehmen positiv gestimmt. Kein Wachstum dürfte es dagegen in der Schweizer und der österreichischen Bauindustrie geben.