Die Zahl der Paare, die ihren Kinderwunsch mit Hilfe der Fortpflanzungsmedizin erfüllen wollen, stagniert. 2011 sind in der Schweiz auf diese Weise 2006 Kinder geboren worden, zwei Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahl der erstmals behandelten Frauen sank sogar um neun Prozent.
Dies geht aus der Statistik der medizinisch unterstützten Fortpflanzung hervor, die das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag veröffentlichte. 2011 liessen sich 6350 Paare per Reagenzglas-Befruchtung behandeln; insgesamt wurden rund 10’800 Behandlungszyklen begonnen.
2350 Frauen – etwas mehr als ein Drittel – wurden schwanger, und etwas mehr als 70 Prozent der Schwangerschaften führen zu einer Geburt. Diese Werte blieben über die Jahre stabil. Die Anzahl der lebendgeborenen Kinder sank um weniger als ein Prozent, weil die Erfolgsrate der Behandlungen leicht höher war.
Die 2006 lebend geborenen Kinder, die 2011 mit Hilfe der Reproduktionsmedizin zur Welt kamen, machen 2,5 Prozent aller Lebendgeborenen in der Schweiz aus. 2009 waren es noch 2,4 Prozent.
Mehrlinge häufig
Bei den 1715 Geburten kamen in 18 Prozent Zwillinge zur Welt und in einem Prozent Drillinge. Von den 2006 Neugeborenen hatte jedes Dritte mindestens ein Zwillingsgeschwister. Im Vergleich: Bei allen 79’712 Entbindungen des Jahres 2011 kamen bei 1,7 Prozent Zwillinge, bei 0,04 Prozent (31 Entbindungen) Drillinge und einmal Vierlinge zur Welt.
Bei fünf Prozent der künstlichen Befruchtungen griffen die Eltern auf gespendete Samenzellen zurück. Insgesamt wurden über 48’000 Eizellen zur künstlichen Befruchtung entnommen. Davon wurden gut 17’000 befruchtet in eine Frau übertragen.
2126 Embryonen mussten vernichtet werden, meistens wegen Entwicklungsproblemen, in 127 Fällen wegen dem Verzicht des Paares. 21 Embryonen wurden der Forschung zur Verfügung gestellt.
Das Alter der Frauen, die erstmals eine Behandlung begannen, lag im Durchschnitt bei 36 Jahren, das ihrer Partner bei 39 Jahren. 20 Prozent der behandelten Frauen haben ihren Wohnsitz im Ausland.