Rund 500’000 Liter gefährliche Chemikalien aus dem Industriegebiet der Genfer Gemeinde Avully sind erfolgreich entsorgt worden. Für die Umwelt und die Bevölkerung bestehe nun keine Gefahr mehr, gaben die Behörden am Montag nach der erfolgreichen Sanierung bekannt.
Das Genfer Finanzdepartement zog am Montag eine positive Bilanz über die heikle Operation, die rund einen Monat gedauert hatte. Mit den Arbeiten betraut war der Genfer Brand und Sicherheitsdienst (SIS). Unterstützt wurde er unter anderem von Spezialisten der Chemiewehr der Stadt Lausanne. Auch die Armee leistete logistische Unterstützung.
Die verschiedenen Produkte waren in rund tausend Fässern eingelagert, die teilweise beschädigt, porös oder ungenügend angeschrieben war. Die Stoffe wurden noch auf dem Platz sortiert und umgefüllt, bevor sie in die Sondermülldeponie Cheneviers transportiert wurden.
Die Arbeiten auf der zwei Hektaren grossen Industriefläche sind noch nicht vollständig abgeschlossen. Nun wird noch das dort gelagerte Altmetall entsorgt sowie rund 300 Behälter mit Klärschlamm. Zudem muss ein Gebäude vollständig abgerissen werden, das 2010 einem Brand zum Opfer gefallen ist.
Schliesslich wird auch der Untergrund der Industriestätte saniert werden müssen. Für die Sanierung der Fläche haben die Behörden zwei Millionen Franken gesprochen. Für die Sanierung des Untergrundes wird damit gerechnet, dass die ursprüngliche Kostenschätzung von 3,2 Millionen Franken aus dem Jahr 2007 übertroffen werden wird.
Im Industriegebiet am Ufer der Rhône waren nacheinander drei Unternehmen tätig, die unter der selben Verwaltung standen. Nach einem Konkurs gingen die Parzellen in den Besitz des Kantons Genf über.
Der Kanton hat inzwischen zwei Strafanzeigen eingereicht, unter anderem wegen der Gefährdung Dritter und ungetreuer Geschäftsführung. Die Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet.