Die Wärter des Genfer Gefängnisses Champ-Dollon wollen in den nächsten zehn Tagen ihre Arbeit symbolisch für eine halbe Stunde niederlegen. Dies beschloss die Sektion Gefängnis der Polizeigewerkschaft (UPCP).
Die Bedingungen im Gefängnis mit 787 Insassen für 376 Plätze verschlechterten sich laufend, sagte UPCP-Präsident Christian Antonietti gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Die Überbelegung führe zu schwerwiegenden Sicherheitsproblemen und sogar zu Gewalt gegen das Personal.
„Wir werden vor Tatsachen gestellt und haben unsere Grenzen des Akzeptierbaren und Machbaren erreicht“. Ausserdem sei ihnen bisher keine Lösung vorgeschlagen worden.
In den nächsten zehn Tagen wolle die UPCP dem Regierungsrat deshalb eine Resolution übergeben. Darin verurteile die Gewerkschaft die „repressive Politik“ von Regierungsrat Pierre Maudet und Oberstaatsanwalt Olivier Jornot.
Rund 180 Wärter hätten an der ausserordentlichen Generalversammlung teilgenommen. Der Streik sei eine Premiere, sagte Antonietti. Während die Wärter im Innern des Gefängnisses ihre Arbeit niederlegten, soll vor den Toren eine Demonstration stattfinden. Die Qualität der Leistungen für die Insassen werde dadurch nicht beeinflusst.