Gefrierender Regen hat am Samstag Baselbieter Strassen zu Rutschbahnen gemacht. Allein zwischen 8 und 11 Uhr erhielt die Polizei rund 250 Anrufe und zählte an die 50 Unfälle, einzelne mit Verletzten. Selbst Polizeiautos seien auf glatten Strassen stecken geblieben.
Der spektakulärste Unfall ereignete sich nach Polizeiangaben in Liestal, wo ein Auto von der Strasse abkam und auf dem Geleise der Waldenburgerbahn (WB) auf dem Dach landete. Die Lenkerin blieb unverletzt und kam mit dem Schrecken davon.
Die meisten Unfälle endeten «relativ glimpflich und mit Blechschäden», wie die Kantonspolizei Basel-Landschaft mitteilte. Zwei Personen wurden leicht verletzt, gingen aber selbständig zum Arzt. Eine zweistellige Zahl beschädigter Autos musste abgeschleppt werden; der Sachschaden ist noch nicht bekannt.
Aus Sicherheitsgründen wurden einige Strassen zeitweise gesperrt, etwa zwischen Münchenstein und Bottmingen über den Bruderholz-Hügel.
In Liestal und Aesch zogen sich zwei Fussgängerinnen wegen der rutschigen Bedingungen Knochenbrüche zu. Auch im Kanton Jura verletzten sich drei Fussgänger bei Stürzen leicht. Die Kantonspolizei vermeldete zwölf Unfälle – davon zwei mit Verletzten.
Glatteisregen
am Jurabogen
In der Nord- und Westschweiz kam es am Samstagvormittag verbreitet zu Glatteisregen, wie der Wetterdienst Meteomedia mitteilte. In der vergangenen Woche habe sich eine markante Inversionswetterlage mit einer kalten Grundschicht und aussergewöhnlich milder Luft darüber gebildet.
Der Schnee der schwachen Störung, die am Samstag die West- und Nordschweiz streifte, wurde zunächst in dieser warmen Schicht geschmolzen und fiel anschliessend in die Frostluft darunter, wie Meteomedia erklärt. Auf den gefrorenen Böden verwandelte sich das Wasser sofort wieder in Eis.
Meteorologen sprechen in einem solchen Fall von Glatteisregen. Der häufig verwendete Ausdruck «Blitzeis» sei hingegen eine Erfindung der Medien.