Gegen 1500 Personen haben am Donnerstagmorgen an der 1.-Mai-Demonstration der Gewerkschaften in Basel teilgenommen. Zentrales Thema war neben der Solidarität die Mindestlohninitiative. Die Demo bei Nieselregen blieb weitgehend friedlich.
Die Demo zog Fahnen schwingend und Transparente sowie einzelne Pyros haltend vom Messe- zum Marktplatz und behinderte kurz den Verkehr – in Basel-Stadt ist der 1. Mai ein Feiertag. Im Zug marschierte ein breites Spektrum von linken Parteien und diversen Gewerkschaften über Immigrantengruppen bis zu ein paar Dutzend Autonome mit.
An der Kundgebung vor der Kulisse des Basler Rathauses wurde die Lohnsituation thematisiert und dabei geizige Arbeit- und Auftraggeber kritisiert: In der Schweiz müssten Schweizer Löhne bezahlt werden; mit beispielsweise tschechischen Handwerkerlöhnen könne man in der Schweiz schlicht nicht leben, hiess es.
Manche Teilnehmer zogen schon während den Ansprachen weiter zum 1.-Mai-Fest auf dem nahen Barfüsserplatz. Neben kulinarischen Angeboten aus Migranten-Herkunftsländern wurde dort allerlei Live-Musik geboten.
Ein paar Dutzend Vermummte wichen an der Schifflände von der üblichen Route ab und zogen am Spiegelhof vorbei, dem Sitz des kantonalen Justiz- und Sicherheitsdepartementes. Dort flogen einige Farbbeutel, und Parolen gegen repressive Ausländerpolitik wurden an die Wand gesprayt. Die Polizei war im Hintergrund präsent, griff aber nicht ein.
Im Umfeld der Demo hat die Polizei indes wegen Verdachts auf Sachbeschädigung und ähnliches sieben Personenkontrollen vorgenommen, wie ein Sprecher auf Anfrage sagte. Drei seien zur Abklärung der Identität auf den Posten mitgenommen worden.