Gegen 150’000 Personen flüchten aus Syrien in die Nachbarländer

Immer mehr Personen flüchten vor der Gewalt in Syrien. Nach Angaben des UNO-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR) befinden sich inzwischen gegen 150’000 Syrer in den Nachbarländern. Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) verstärkt ihre Hilfe.

Ein Zeltlager des UNHCR für Flüchtlinge aus Syrien im jordanischen Amman (Bild: sda)

Immer mehr Personen flüchten vor der Gewalt in Syrien. Nach Angaben des UNO-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR) befinden sich inzwischen gegen 150’000 Syrer in den Nachbarländern. Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) verstärkt ihre Hilfe.

Innerhalb einer Woche zählte das UNHCR 30’000 zusätzliche Flüchtlinge aus Syrien. Alleine am Montag seien gegen 6000 syrische Bürgerinnen und Bürger in Libanon eingetroffen, sagte UNHCR-Sprecherin Melissa Fleming am Dienstag in Genf.

Dazu kommen Iraker und Palästinenser, die ursprünglich aus ihrer Heimat nach Syrien geflohen waren. Sie sind nun erneut auf der Flucht. Nach UNHCR-Angaben beheimatet Syrien 300’000 irakische und 510’000 palästinensische Flüchtlinge. Libanon ist nicht das einzige Zufluchtsland. Auch die Türkei, Jordanien und der Irak vermelden teils grosse Flüchtlingsströme.

Thema bei EU-Innenministertreffen

Die EU-Innenminister diskutierten bei ihrem informellen Treffen in Zypern über die Problematik. Alle seien sich einig gewesen, die humanitäre Hilfe im Land selbst, aber auch die Nachbarstaaten zu unterstützen, sagte Bundesrätin Simonetta Sommaruga, welche die Schweiz bei dem Treffen vertrat.

75 Prozent der Flüchtlinge seien Frauen und Kinder, viele von ihnen seien traumatisiert und gefoltert worden. Für besonders verletzliche Personen müssten Plätze ausserhalb der Lager sowie eine psychologische Betreuung gefunden werden, erklärte die Justizministerin am Dienstag weiter.

DEZA-Hilfe vor Ort

Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) schreibt in ihrem neusten Bericht vom Dienstag zur Syrien-Krise von einer „zunehmend dramatischen Situation“. Die DEZA konzentriere ihr Engagement auf den Schutz und die Hilfe für die Bevölkerung in Syrien sowie für die Flüchtlinge in den Nachbarländern.

Einige Millionen Franken werden für die Hilfe direkt in Syrien, aber auch für die Flüchtlingshilfe in den angrenzenden Ländern eingesetzt. Damit werden unter anderem Familien in Libanon unterstützt, welche Flüchtlinge aufnehmen (cash for shelter – „Ein Dach über dem Kopf gegen Bargeld“), aber auch der Wiederaufbau von Schulen in Jordanien für syrische Kinder.

Am Dienstag gab die DEZA zusätzliche zwei Millionen Franken im Zusammenhang mit der Krise in Syrien frei. Noch ist nicht bis ins letzte Detail klar, wo das Geld eingesetzt wird.

Nächster Artikel