Am ersten Tag nach der vierwöchigen Sperrung sind nach Angaben der SBB die Züge auf der Gotthardachse pünktlich verkehrt. Die Personen- und Güterzüge konnten das Felssturzgebiet bei Gurtnellen UR ohne Einschränkungen passieren.
Bereits am Montag verkehrten im Rahmen von Zugrückführungen die ersten fünf Personenzüge über den Gotthard. In der Nacht rollte der Güterverkehr an, am Dienstag nahmen die Personenzüge den fahrplanmässigen Betrieb wieder auf. Die Züge seien pünktlich unterwegs, sagte SBB-Sprecher Christian Ginsig auf Anfrage.
Während der vierwöchigen Sperrung waren die Reisenden zwischen Erstfeld und Göschenen UR mit Bussen befördert worden. Die Güterzüge waren umgeleitet worden, die meisten über die Simplonachse.
Die Sperrung habe den internationalen Gütertransport durcheinandergebracht, sagte Ginsig. Es werde ein paar Tage dauern, bis sich der Güterverkehr wieder normalisiert habe.
Keine wartenden Güterzüge mehr
Am Dienstag waren sehr viele Güterzüge unterwegs. Die Spediteure hätten auf den Eröffnungstag hin geplant, sagte Ginsig. Abgestellte Güterzüge, die in der Schweiz auf ein freies Trassee warteten, gab es nach Angaben des SBB-Sprechers am Dienstagnachmittag keine mehr.
Die Gotthardnordrampe war ab dem 5. Juni gesperrt gewesen, weil ein Felssturz bei Gurtnellen das Trassee verschüttet hatte. Mit den Räumungs- und Instandstellungsarbeiten konnte erst nach der Bergung eines verschütteten Arbeiters, einer Sprengung und weiteren Sicherungsmassnahmen begonnen werden.
In der Nacht auf Montag wurden die Reparaturarbeiten auf dem auf einer Länge von 170 Metern beschädigten Bahntrassee abgeschlossen. Danach wurde die vier Wochen lang nicht benutzte Strecke zwischen Erstfeld und Göschenen mit Testzügen wieder eingefahren.
Am Felssturzhang sind in den nächsten Wochen weiterhin Arbeiten nötig. Diese tangieren den Bahnverkehr aber nicht. Die Stelle sei für den Betrieb jetzt eine ganz normale Baustelle, sagte Ginsig. Die Züge könnten mit gewohnter Geschwindigkeit fahren.
ASTAG: „Weitgehend reibungslos“
Der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG fand am Dienstag in einer Mitteilung anerkennende Worte dafür, wie die Behörden mit der Sperrung der wichtigen Eisenbahntransitachse umgegangen sind. Nach dem Felssturz hatte der Verband vor gravierenden Problemen und einer Beeinträchtigung der Versorgung gewarnt.
Die Behörden hätten rasch reagiert und diverse Erleichterungen für den Strassenverkehr gewährt, teilte der ASTAG mit. Bewährt habe sich vor allem die zeitliche Verschiebung der nächtlichen Unterhaltsarbeiten im Gotthardstrassentunnel.