Die UNO-Vollversammlung hat am Freitag in New York ein Budget von 5,5 Milliarden Dollar verabschiedet. Das sind 50 Millionen Dollar weniger als für die zwei Jahre zuvor. Das Budget beinhaltet auch 18 Millionen Dollar für die Vorarbeiten zur Renovation des UNO-Sitzes in Genf.
Die anstehenden Renovationsarbeiten in Genf laufen unter dem Projektnamen Strategic Heritage Plan, SHP. Die UNO-Vollversammlung stimmte auch der Strategie des Generalsekretärs zur Umsetzung des SHP zu, wie Paul Seger, der Schweizer UNO-Botschafter in New York, gegenüber der Nachrichtenagentur sda erklärte. Dazu gehört unter anderem, dass das Gebäude E abgebrochen und daneben ein neues Gebäude gebaut wird.
Nach diesem positiven Entscheid der Vollversammlung können nun laut Seger die Planungsphase und die Konzeption im Detail weitergehen, welche die UNO 2014 und 2015 beschäftigen werden. Zudem beauftragte die Vollversammlung den Generalsekretär, mit der Schweiz Verhandlungen über die Finanzierung durch zinsgünstige Darlehen aufzunehmen. Das entsprechende Angebot des Bundesrates wurde begrüsst.
Im Herbst 2015 soll der Generalsekretär der Vollversammlung aufgrund der vorliegenden, aktuellen Informationen eine neue Kostenschätzung vorlegen, worauf die UNO über das Gesamtbudget für den SHP wird entscheiden müssen.
Arbeiten in Genf schon begonnen
In einem ersten Schritt hatte die Schweiz für die Renovierungsarbeiten am Palais des Nations aus dem Jahr 1937 schon 50 Millionen Franken für den Austausch der Fenster und für eine verbesserte Isolation des Gebäudes gesprochen. Diese Arbeiten haben bereits begonnen.
Die Gesamtkosten für die Erneuerung des UNO-Sitz-Gebäudes in Genf wurden in einer ersten Schätzung auf mindestens 618 Millionen Franken veranschlagt.
UNO-Budget im Konsens angenommen
Das UNO-Budget wurde von der Vollversammlung im Konsens angenommen. Die 193 Mitgliedstaaten folgten den Empfehlungen des zuständigen Fünften Ausschusses, der sich nach langwierigen Verhandlungen auf einige Kürzungen geeinigt hatte. So sollen am UNO-Hauptsitz in New York 221 Stellen gestrichen und die Gehälter von mehr als 10’000 Angestellten in New York nicht erhöht werden.
Die Diskussionen hatten sich über Weihnachten hinaus hingezogen, weil vor allem die USA – mit den Europäern die wichtigsten Beitragszahler des UNO-Budgets – mit den Entwicklungsländern rangen, die sich gegen Kürzungen des Budgets wehrten.
Die USA tragen etwa 22 Prozent zum regulären Budget bei, weitere wichtige Beitragszahler sind Frankreich, Grossbritannien, Japan und Deutschland. Auch die Schweiz gehört zu den bedeutenden Zahlern.
Im nun verabschiedeten UNO-Budget sind die Kosten für die Friedensmissionen, die sich zurzeit auf etwa 7,5 Milliarden Dollar belaufen, nicht enthalten, auch nicht die Gelder für den Betrieb wichtiger UNO-Organisationen wie UNICEF oder das Welt-Ernährungsprogramm.