Wegen Geldwäscherei hat das Bezirksgericht Zürich am Mittwoch einen 37-jährigen Kaufmann verurteilt. Es verhängte eine teilbedingte Freiheitsstrafe von drei Jahren sowie eine Geldstrafe von 1,5 Millionen Franken. Der Moldawier wird umgehend ausgeschafft.
Von den drei Jahren habe der Verurteilte 15 Monate abzusitzen, entschied das Gericht. Weil der Mann aber bereits 570 Tage in Haft war, verfügte es seine sofortige Haftentlassung. Es ordnete an, der Moldawier sei dem Migrationsamt zu übergeben und unverzüglich auszuschaffen.
Einer Bank in Florida hat der Mann überdies den ganzen Schaden von rund sieben Millionen US-Dollar zurückzuerstatten. Diese Bank war Ziel eines Hackerangriffs gewesen, an dem sich der Beschuldigte beteiligte. Er stellte ein Konto bei einer Zürcher Privatbank zur Verfügung, auf das die sieben Millionen illegal von der US-Bank überwiesen wurden.
Alles erfunden
Der Kaufmann war 2006 in die Schweiz eingereist. Mit einem fingierten Arbeitsvertrag und einem ebenso fingierten Wohnungsbezug erlangte er bei den Graubündner Behörden eine Aufenthaltsbewilligung. Dann machte er sich gemeinsam mit russischen Komplizen ans Werk. Dieses basierte auf der Vortäuschung falscher Tatsachen.
Der Beschuldigte baute ein ganzes System von erfundenen Handelsgesellschaften auf und er benutzte Dokumente und Inhalte mit ebenso erfundenem Inhalt. Seine Hauptfunktion bestand aber darin, hohe Geldsummen verbrecherischer Herkunft über Schweizer Bankkonti in Richtung Russland zu verschieben.
Laut Staatsanwaltschaft ging es um rund 200 Millionen Franken. Nach seiner Festnahme Mitte Dezember 2012 legte der Moldawier ein umfassendes Geständnis ab. In einem abgekürzten Verfahren sprach ihn das Bezirksgericht Zürich nun der qualifizierten Geldwäscherei und zahlreicher weiterer Delikte schuldig.