Gemischte Reaktionen der Schweizer Parteien auf Hollandes Wahl

Die SP Schweiz hat am Sonntagabend die Wahl von François Hollande zum französischen Präsidenten mit „Freude“ begrüsst. Ständerat Didier Berberat (SP/NE) bezeichnete den Sieg gegenüber der Nachrichtenagentur sda als eine „gute Wende“ für Frankreich nach den langen Jahren der rechten Vorherrschaft.

Die Einen begrüssen seine Wahl, die anderen sind skeptisch: Schweizer Reaktionen zu François Hollande (Bild: sda)

Die SP Schweiz hat am Sonntagabend die Wahl von François Hollande zum französischen Präsidenten mit „Freude“ begrüsst. Ständerat Didier Berberat (SP/NE) bezeichnete den Sieg gegenüber der Nachrichtenagentur sda als eine „gute Wende“ für Frankreich nach den langen Jahren der rechten Vorherrschaft.

Für SP-Präsident Christian Levrat werden die Beziehungen zum Nachbarland mit Hollande berechenbarer. „Die Wahl Hollandes ist zentral für Europa“, hatte er im Vorfeld der Zeitung „Der Sonntag“ gesagt. Für die Schweiz sei es von zentraler Bedeutung, ob die EU-Märkte wieder wachsen.

FDP-Präsident Philipp Müller erwartet, dass der neue Präsident Frankreichs reiche Bürger ins Ausland treibt, wenn er seine angekündigten Ziele umsetzt. „Wenn Hollande tatsächlich den Spitzensteuersatz von 75 Prozent einführt, wird die Schweiz mit Zulauf von reichen Franzosen rechnen können“, sagte Müller der sda.

„Bezüglich der Steuerdebatte ist von Hollande nichts Schlimmeres zu erwarten als die Stellungnahmen von Sarkozy, der der Schweiz noch vorwarf, eine Steueroase zu sein, als wir längst die OECD-Standards übernommen hatten“, fügte er bei.

Für CVP-Präsident Christophe Darbellay ist die Hälfte von Hollandes Versprechen nicht realisierbar. Die Wahl, die einer Bestrafung Nicolas Sarkozys gleichkomme, werde die Beziehungen zwischen Frankreich und der EU schwieriger gestalten.

Nach Meinung von SVP-Präsident Toni Brunner kommen mit Hollande düstere Zeiten auf Frankreich zu, wie er der Zeitung „Der Sonntag“ sagte. „François Hollande ist ein Sozialist wie aus dem Bilderbuch: voller Widersprüche. Er predigt weniger Arbeit und mehr Lohn (…). Seine Versprechen sind unrealistisch“, sagte Brunner weiter.

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