Gemüseproduzenten im Grossen Moos bangen um Bewässerung

Die gegenwärtige Hitzeperiode lässt die Pegel von Flüssen und Seen sinken. Im Kanton Freiburg ist deswegen ab Freitag die Wasserentnahme aus vielen Gewässern verboten. Die meisten Gemüsebauern im Grossen Moos können aber noch auf Wasser aus dem Murtensee zählen.

Salat muss besonders gut bewässert werden (Symbolbild). (Bild: sda)

Die gegenwärtige Hitzeperiode lässt die Pegel von Flüssen und Seen sinken. Im Kanton Freiburg ist deswegen ab Freitag die Wasserentnahme aus vielen Gewässern verboten. Die meisten Gemüsebauern im Grossen Moos können aber noch auf Wasser aus dem Murtensee zählen.

Der Kanton Freiburg hat ein Wasserentnahmeverbot aus Oberflächengewässern erlassen, das ab kommendem Freitag gilt, wie die Zeitungen Freiburger Nachrichten und La Liberté am Montag berichteten. Allerdings gibt es mehrere Ausnahmen vom Verbot, unter anderem für den Murtensee, den Grand Canal sowie den Broyekanal.

Für die Gemüsebauern der grössten Schweizer Anbauregion im Grossen Moos sind die Ausnahmen ein Glück, denn die meisten Bewässerungskanäle werden vom Murtensee gespiesen. Und diese Wasserentnahme dürfte noch eine Weile gesichert sein. «Der Murtensee hat noch lange genug Wasser», sagte Adrian von Niederhäusern vom Landwirtschaftlichen Institut des Kantons Freiburg in Grangeneuve (LIG) auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.

Problematischer ist die Verfügung für Gemüseproduzenten im Einzugsgebiet der Biberen. Sie dürfen immerhin weiterhin heikle Kulturen wie Kartoffeln bewässern. Auch für Felder, die kurz vor der Ernte stehen, erteilt der Kanton laut von Niederhäusern in der Regel Ausnahmebewilligungen.

Ertragseinbussen bei längerer Trockenheit

Sollten Hitze und Trockenheit aber länger andauern und andere Gewässer für die Wasserentnahme gesperrt werden, könnte das für die Bauern im Freiburger und Berner Teil des Grossen Mooses schlimmere Folgen haben. Gewisse Flächen müssten vorläufig brachgelegt werden, weil sie nicht bewässert werden könnten. Dies würde für die Gemüseproduzenten empfindliche Ertragseinbussen bedeuten.

Im Vergleich zum Hitzesommer 2003, als mehrere Kantone über längere Zeit die Wasserentnahme aus Gewässern einschränkten, präsentiert sich die Lage aber weit weniger dramatisch. «Ein Vorteil war heuer, dass es im Mai und Juni noch reichlich geregnet hat, die Böden waren gesättigt und die Grundwasserpegel hoch», sagte Christian Bucher von der Fachstelle für Gemüsebau der Gemüseproduzenten-Vereinigung der Kantone Bern und Freiburg (GVBF).

Doch selbst bei normaler Witterung sind Gemüseproduzenten heutzutage von der Bewässerung abhängig. Ohne sie sei der Gemüseanbau in der Schweiz nicht mehr rentabel, sagte Bucher.

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