Der Genfer Anwalt Douglas Hornung glaubt, dass die Credit Suisse im Steuerstreit mit den USA mit einer Geldbusse von 1,2 Mrd. Dollar (rund 1,1 Mrd. Fr.) rechnen muss. Für die HSBC-Bank erwartet er Bussen in Höhe von einer Milliarde Dollar.
«Aus Sicht der Amerikaner sind aktuell fünf Banken noch fehlbarer als die UBS vorgegangen. Somit werden diese Geldinstitute zwangsläufig auch höhere Bussen zahlen müssen», sagte Hornung am Montag in einem Interview mit der monatlich erscheinenden Beilage der Zeitung «L’Agefi». Zur Erinnerung: Die UBS hatte den USA eine Busse von 780 Mio, Fr. zahlen und Daten von 4500 Kunden liefern müssen.
Für Julius Baer ist aus Sicht von Hornung eine Busse in Höhe von mehreren hundert Millionen Franken realistisch. Betreffend Kantonalbanken sagte er, dass die Amerikaner zwar nicht eine Reihe von Bankenpleiten verursachen wollen, aber dennoch hohe Geldstrafen fordern werden.
Mit Strafanzeige abgeblitzt
Hornung hatte im vergangenen Juni sowohl den Bundesrat als auch die Finanzmarktaufsicht (Finma) wegen der Herausgabe von Daten über Schweizer Bankangestellte an die US-Behörden eingeklagt. Die Bundesanwaltschaft trat auf eine Klage aber nicht ein.
Das ehemalige HSBC-Kadermitglied wirft der Bank, dem Bundesrat und der Finma Verletzung des Bankgeheimnisses, nachrichtendienstliche Tätigkeit zugunsten eines Drittstaates und weitere Delikte vor.