Der Genfer Ex-Spion Claude Covassi ist am Freitag im Alter von 42 Jahren gestorben. Nach ersten Erkenntnissen deutet nichts auf eine Dritteinwirkung hin. Covassi hatte 2004 im Auftrag des Schweizer Geheimdienstes das Genfer Islam-Zentrum (CIG) ausgehorcht.
Eine Untersuchung der Todesumstände ist im Gange, wie die Genfer Polizei eine Meldung von „Der Sonntag“ bestätigte. Covassi hatte 2006 vor den Medien erklärt, für den damaligen Inlandgeheimdienst DAP als „Maulwurf“ illegalerweise das Islam-Zentrum unterwandert zu haben. Er hätte dabei dem Zentrum als „Lockvogel“ Verbindungen zu islamistischen Terroristen unterschieben sollen.
Die Geschäftsprüfungsdelegation (GPDel) der eidgenössischen Räte befasste sich darauf mit dem Fall. Sie kam zum Schluss, dass keine illegalen Aktionen angeordnet worden waren. Das Parlamentsgremium widerlegte damit die Anschuldigungen Covassis.
Wie Ständerat Hans Hofmann (SVP/ZH) seinerzeit als GPDel-Präsident vor den Medien ausführte, hatte Covassi im Rahmen einer Operation „Memphis“ einen Operationsbefehl des Inlandgeheimdienstes, den „Puls des CIG zu fühlen“ und Informationen über den islamischen Fundamentalismus zusammenzutragen. Er wurde dafür mit 2200 Franken entschädigt.
Nach diesen Untersuchungen liess das Medieninteresse an Covassi nach. 2009 wurde Covassi in einer anderen Angelegenheit wegen Anabolika-Handels zu einer bedingten Freiheitsstrafe von acht Monaten verurteilt.