Armbanduhren, Standuhren, Schmuck, Emaille-Arbeiten und Luxusminiaturen: Das Musée Rath zeigt bis Ende April 2012 etwa 1500 Stücke aus der Sammlung der Stadt Genf.
Zu sehen sind Meisterwerke aus Genfer Produktion, aber auch aus dem Ausland aus den letzten fünf Jahrhunderten – von ganz gross bis zu einigen Millimeter klein. Viele Exponate sind erstmals zu sehen.
Die Schau erlaubt, einen Teil des reichen Bestands des früheren Musée de l’horlogerie et de l’émaillerie wiederzuentdecken. Diese Filiale des Kunsthistorischen Museums musste geschlossen werden, nachdem bei einem Einbruchsdiebstahl 174 der über 20’000 Museumsstücke gestohlen worden waren. Danach wurde die Sammlung vom Mutterhaus übernommen und bis auf einige wenige Exponate nie mehr gezeigt.
Das Kunsthistorische Museum wird nach Plänen des französischen Stararchitekten Jean Nouvel renoviert und ausgebaut. Der Umbau wird aber frühestens 2016 fertig sein. Die Uhrmacherkunst-Schau soll nun einen Vorgeschmack geben auf die Ausstellung, die danach ins Kunsthistorische Museum integriert und auf 1300 Quadratmetern präsentiert wird.
Erstaunliches Know-How
Die Schau im Musée Rath ist eine Hommage an die Genfer Handwerker, die Uhrmacher-, Goldschmiede- und Emaille-Kunst gleichermassen beherrschten und in ein und demselben Stück anzuwenden vermochten. Ihre Ateliers und Werkzeuge sind ebenfalls zu sehen.
In der Ausstellung werden Highlights wie ein Vogelkäfig mit mechanischen Singvögeln gezeigt; die Uhr aus Gold, Emaille und Diamanten wurde etwa 1815 in Genf hergestellt.
Ein weiteres Glanzstück ist eine astronomische Tischuhr, die etwa 1583 in Deutschland entstand; der extrem komplizierte Mechanismus zeigt nicht nur Minute, Stunde, Monat, Mondphasen und Tierkreis, sondern etwa auch den Sternenhimmel über einer vorgegebenen Stadt.