Genfer Polizistinnen und Polizisten stellen zurzeit keine Ordnungsbussen aus. Sie protestieren mit dieser unbefristeten Aktion gegen das Projekt SCORE, in dessen Mittelpunkt die revidierte Lohnpolitik des Kantons steht.
Die Streikaktion begann am Mittwoch, wie Christian Antonietti, Präsident der Polizeigewerkschaft (UPCP) am Sonntag sagte. Er bestätigte eine Meldung der Sendung „19:30“ des Westschweizer Fernsehens vom Samstag.
„Wir sind diskret vorgegangen“, sagte er. Vom Bussenstreik nicht betroffen seien schwere Verstösse gegen das Strassenverkehrsgesetz, bei denen Menschen gefährdet würden.
Mit dem Projekt SCORE (Système COmpétences, Rémunération, Evaluation) wird das Lohngitter für die Angestellten des Kantons überarbeitet. Die Gewerkschaften bezeichnen die Methode, mit der die Funktionen den Lohnklassen zugeteilt werden, als nicht transparent.
Die Genfer Polizisten waren schon wiederholt im Clinch mit der Politik. Seit zwei Jahren hätten sie aber keine Protestaktionen mehr durchgeführt, sagte Antonietti.
Einen Bussenstreik hatte die Gewerkschaft UPCP schon Anfang 2012 beschlossen, um die Respektierung der Freitage der Polizisten einzufordern. Und auch im Februar 2011 verteilten die Ordnungshüter im Kanton Genf während dreier Wochen keine Bussen mehr – aus Protest gegen eine Verschlechterung ihrer Arbeitsbedingungen.