Der Verwaltungsrat von Genolier hat beschlossen, die Neuenburger Privatklinik La Providence definitiv zu übernehmen. Der Entscheid sei am Freitag einstimmig an einer ausserordentlichen Sitzung getroffen worden, teilte Genolier mit.
Das Management der Spitalgruppe Genolier Swiss Medical Network (GSMN) werde am kommenden Montag den ganzen Tag vor Ort sein und mit Mitarbeitenden, Ärzteschaft, Medien und Behördenvertretern das Gespräch suchen.
Noch Anfang Februar hatte der Gründer von Genolier, Antoine Hubert, in einem Interview mit der Zeitung „Le Temps“ gesagt, ein Scheitern der Übernahme sei nicht ausgeschlossen. Auf die Frage, ob die Übernahme der Klinik und ihrer 340 Angestellten bedroht sei, sagte er ohne Umschweife, dass der Stand der Dinge nicht sicher sei.
Die Stiftung der Klinik La Providence und Genolier hatten im Dezember ein Abkommen für eine Übernahme unterzeichnet. Gemäss Direktion der Klinik stellt die Übernahme die einzige Möglichkeit dar, die Arbeitsplätze und das medizinische Angebot zu erhalten. Unter den Spitalangestellten aber formierte sich Widerstand.
22 Angestellte traten in den Streik und verlangten die Beibehaltung des Gesamtarbeitsvertrages. Weil die Angestellten ihren Streik auch nach mehreren Wochen nicht aufgaben, erhielten sie die Kündigung. Eine Vermittlung der Neuenburger Regierung war am Widerstand der Gewerkschaften gescheitert.
Am (morgigen) Samstag ist in Neuenburg eine Kundgebung zugunsten der Entlassenen geplant.