Georg Kreisler im Alter von 89 Jahren gestorben

Der österreichische Kabarettist Georg Kreisler ist tot. Der Texter, Musiker und Satiriker starb am Dienstag im Alter von 89 Jahren in einem Krankenhaus in Salzburg an einer schweren Infektion.

Georg Kreisler auf einer Aufnahme aus dem Jahr 1986 (Archiv) (Bild: sda)

Der österreichische Kabarettist Georg Kreisler ist tot. Der Texter, Musiker und Satiriker starb am Dienstag im Alter von 89 Jahren in einem Krankenhaus in Salzburg an einer schweren Infektion.

Das bestätigte seine Frau Barbara Peters der Nachrichtenagentur dpa. „Ich war die ganze Nacht bei ihm. Am Morgen ist er gestorben“, sagte Peters. Georg Kreisler lebte zwischen 1992 und 2007 in Basel und engagierte sich hier unter anderem gegen den EU-Beitritt der Schweiz.

Kreisler galt als Meister des schwarzen Humors. Zu seinen bekanntesten Stücken gehören die Songs „Geh’n ma Tauberl vergiften im Park“ und „Wie schön wäre Wien ohne Wiener“. In Deutschland schuf sich der vielseitige Komponist und Chansonnier mit dem Hang zum Makabren in den siebziger Jahren im Berliner Theater „Die Wühlmäuse“ ein treues Publikum.

Seine Fans begeisterte der Künstler mit der dicken Hornbrille und der markanten Stimme mit Spontanität, scharfer Beobachtung und bissigem Witz. Noch vor wenigen Monaten war Kreisler mit seiner Frau auf Lesereise gewesen – unter anderem in Bonn, Stuttgart, Weimar und Heidelberg.

Kreisler kehrte 1955 aus den USA nach Wien zurück

Kreisler wurde am 18. Juli 1922 in Wien geboren. In der Hitler-Zeit musste er als Jude nach dem „Anschluss“ Österreichs an Deutschland aus seiner Heimat fliehen und ging in die USA. Von dort kehrte er 1955 nach Wien zurück und startete in der legendären „Marietta-Bar“ seine Karriere als Musiker und Kabarettist.

Er verfasste Gedichte und Lieder, schrieb Hörspiele, Kabarettstücke, Theatertexte und Musicals wie die Komödie „Heut Abend: Lola Blau“. Die Berliner Akademie der Künste übernahm 2007 sein Archiv. Im vergangenen Jahr erhielt er den Friedrich Hölderlin-Preis für sein Lebenswerk.

Artikelgeschichte

23.11.2011: Ergänzt um eine Video-Dokumentation aus Youtube

23.11.2011: Ergänzt: Kreisler lebte in Basel

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